Jan 17 2021
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Be
Common
Schöner warmer Conscious-HipHop aus einer vielleicht besseren und für eine hoffentlich wirklich besseren Zeit.
3
Jan 18 2021
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The Marshall Mathers LP
Eminem
4
Jan 19 2021
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Let It Bleed
The Rolling Stones
Würde gern 4,5 geben.
4
Jan 20 2021
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Bizarre Ride II The Pharcyde
The Pharcyde
1:1 geklaut bei „Auf einem Auge blöd“ von Fettes Brot, haha
3
Jan 21 2021
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Meat Is Murder
The Smiths
4 Sterne schon allein für Johnny Marr
4
Jan 22 2021
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Miriam Makeba
Miriam Makeba
Sicher was richtig schönes, für Fans. Bedeutet mir aber nicht so viel.
2
Jan 23 2021
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Music for the Masses
Depeche Mode
3
Jan 24 2021
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Thriller
Michael Jackson
Wenn man gezwungen würde, diesem Album etwas vorzuwerfen (weil ansonsten jemand die Katze ertränkt oder man einen Monat lang die Flippers hören muss), dann: es ist schon fast ZU perfekt, es geht wahnsinnig slick durch, sodass am Ende vielleicht ein Ticken zu wenig hängen bleibt. Aber mich zwingt ja niemand und deshalb will ich das gar nicht sagen. Für Produktion, Songwriting und seine riesige Latte ewiger Klassiker muss Thriller 5 Punkte bekommen, ganz klar. Nur 4 wären es, weil halt trotzdem nicht eine meiner ewigen Lieblingsplatten. Und wofür entscheide ich mich nun?
4
Jan 25 2021
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Imperial Bedroom
Elvis Costello & The Attractions
Genau genommen 3,8 Punkte für eine sehr angenehme und erste echte Entdeckung in diesem Reigen. Besserer Schmelz als Morissey, prächtige Arrangements, überhaupt keine Angst vor Seele auch über die Schmalzgrenze hinaus, zeitlose Produktion, schickes Cover, smarter Titel. Überhaupt: sehr smart das alles. Vorstellbar, dass sogar Bowie in schlechten Momenten neidisch, in guten aber sicher mit viel Wohlwollen auf einen offensichtlichen Schüler geschaut hat. Warum nicht direkt 4? Gute Frage, warum eigentlich nicht? Fragen Sie mich doch in einem halben Jahr nochmal, das geht mir jetzt zu schnell wir kennen uns doch noch gar nicht. Waas, ins Hotel?! Hmmm...oknagut
4
Jan 26 2021
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Happy Trails
Quicksilver Messenger Service
Live-Platte; wäre ich gern dabei gewesen, trippin on Acid 69 in San Francisco. Andererseits, wo ich tatsächlich dabei war, zB 96 trippin on E bei Underworld hat’s mir auch super gefallen, da kickte die Musik auch mehr. Aber schönes Cover hier, gefällt mir!
2
Jan 27 2021
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My Beautiful Dark Twisted Fantasy
Kanye West
Geiler - was soll ich sagen/wie nennt man das, Hightech-Hiphop? aber ohne die Nerv-Faktoren Autotune und hyperaktives Sample-Geklicker. Supermodern (2010...) und trotzdem voll in meinem wertkonservativen Popsoundgeschmack, und nach 2,5 Durchgängen entsteht der Eindruck, dass das Ding von vorn bis hinten immer runder wird, bis „All of the Lights“, vielleicht auch „Monster“ ist noch bisschen holprig aber ab da fliegt er eigentlich konstant über 36000 Fuß.
Hab Yeezy immer vor allem als Phänomen wahrgenommen, zwischen Amüsement und zunehmendem zuneHMENDEM ZUNEHMENDEM Kopfschütteln. Und auch wenn letzteres wohl here to stay ist - dies Album macht echt Bock auf mehr. Fuck it, sorry but not sorry: wenn ich Em für die Marshall Mathers 4 Sterne gegeben hab, kann das hier nicht weniger sein. Let's have a toast for the scumbags!
4
Jan 28 2021
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Songs From The Big Chair
Tears For Fears
Das war die erste Platte mit der ich meine Mutter „geschockt“ habe. Als Cassette ausgeliehen aus der Katholischen Öffentlichen Bücherei und dann mangels eigener Technik immer in der Küche gespielt. „Was ist das denn für schreckliche Musik, Guido? So unmelodisch!“. Über diese 36 Jahre alte Aussage/Einschätzung denke ich tatsächlich bis heute immer mal wieder nach, weil ich sie so komplett nicht nachvollziehen konnte/kann. Ich war Riesenfan von Shout und Everybody Wants To Rule The World, und was bitteschön ist denn an diesem Songs unmelodisch??? Da jetzt echt mal 3 (!!!) Fragezeichen dran.
Jedenfalls: mit bombastigen Synthie-Arrangements krichse mich ja immer, luftige 80s-Drums dazu und dann noch so räudige Gitarren: Ja klar komm ich mit! Ach so, Stimmen von den beiden fand ich auch immer top, von mir aus auch in Balladen.
Vom Sound her kaum deutlicher in den 80ern einzuordnen und trotzdem fresh wie Ulricke Jokiels Kühlschrank morgens um 6 - dieses Album hält für mich alles, was Depeche Mode letzte Woche versemmelt haben. Einmal mit Profis arbeiten!
4,2 Punkte.
4
Jan 29 2021
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The Freewheelin' Bob Dylan
Bob Dylan
Typ hat mit der Platte damals Amerika überzeugt. Bei mir kriegt er dafür bei nächster Gelegenheit sicher auch wieder ne Chance. Erstmal Woody Guthrie hören jetzt.
2
Jan 30 2021
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Sticky Fingers
The Rolling Stones
Find ich super, die hier so kurz nach der Vorgängerplatte Let it Bleed zu hören. Stil klar weiterentwickelt, man sagt dem Blues (und Brian Jones) erstmal Servus und hat jetzt Bock auf die 70er und Schweinerock (hallo Mick Taylor!). Gefällt mir gut, Highlights auf den ersten Durchgang waren Sway, Can‘t you hear me knockin‘ und Sister Morphine (hallo auch Marianne Faithful!). Aber ich muss mal weniger Vieren geben hier.
3
Jan 31 2021
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Birth Of The Cool
Miles Davis
Hat mir gut gefallen, und wichtiger: das Tor zu einem langen Samstag mit durchlaufender Jazz-Playlist geöffnet. Die mir insgesamt sogar besser gefallen hat als das eigentliche Album hier. Da hört man - Aufnahme von 1949/1950 - noch viel Orchestersound und Swing und Bebop, und das klingt schon gut alles, aber für mein unbedarftes Ohr sind die späteren Sachen noch cooler (heißt ja dann auch so). Freue mich schon wenn die kommen. Super ist, hier den Übergang, bzw. „The Birth of the Cool“ so direkt freigestellt zu bekommen!
3,4 Sterne.
3
Feb 01 2021
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Peace Sells...But Who's Buying
Megadeth
Glatter als Metallica, find ich. Geht ganz gut rein und wieder raus. Lieblingstrack „Bad Omen“. 2,7 Sterne.
3
Feb 02 2021
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My Generation
The Who
Stil (musikalisch) Inder Nische zwischen Beatles und den anderen (Stones-Blues sollte es jedenfalls nicht werden) noch nicht ganz gefunden. Stylemäßig (Klamotten, Attitude) aber schon an allen anderen vorbei. Das wird noch!
3
Feb 03 2021
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Woodface
Crowded House
Geht sehr glatt durch, gewissermaßen als Antipode zu „störend, weil tut nicht weh und fällt nicht auf. Früher, als die Welt noch in Ordnung war, hätte ich gesagt „WDR2-Musik“. Musik für Nichtraucher auch, dazu ein kleines Glas neuseeländischen Sauvignon Blanc.
Weather With You ist natürlich ein Hit.
2,5 Sterne.
3
Feb 05 2021
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The Stone Roses
The Stone Roses
All-Time-Lieblingsplatte. Zwischen "I wanna be adored" und "I am the Resurrection" ("Fool's Gold" war auf dem Originalrelease nicht drauf) nichts als Größenwahn und Zärtlichkeit, Working Class und Klassenkampf, Melodien für Jahrhunderte und frei flottierende Rhytmik. Und zwar galore und in jedem einzelnen Song ("Don't Stop" ist ja kein Song). Dazu die Looks, die Attitude und die Gang-Mentalität, mit denen sie selbst im Manchester ihrer Zeit (und es war ja IHRE Zeit) klare Außenseiter waren - und damit natürlich auch immer unerreichbar.
Was sie dann aus all dem gemacht haben (Scheitern vor allem, vor dem ihnen sofort errichteten Denkmal) steht auf einem anderen Blatt. Fragt mich gern, dann erzählt Opa mal so richtig von früher und wie das damals war und heute ist in Manchester!
Hierfür: klare 6 Sterne.
5
Feb 06 2021
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In It For The Money
Supergrass
Kannte außer „Sun hits the Sky“ die Platte gar nicht. Super Single, aber mir kommt es so vor als wären große/größte Teile der Platte nach genau dem selben Rezept gestrickt. Und damit insgesamt mit zu viel Overdrive gefahren; und war das Nasenpulver-Angebot etwas zu großzügig? Die Typen fand/finde ich immer gut, aber die Platte war‘s für mich jetzt nicht so.
2
Feb 08 2021
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Basket of Light
Pentangle
Beim letzten Song „I saw an Angel“ erinnere ich mich an die Titelmelodie von „Der Fahnder“ mit Klaus Wennemann. Ganz Großer, viel zu früh von uns gegangen.
Ansonsten: nein, du, kein Interesse an deiner Taizé-Gruppe jeden Dienstag um 19 Uhr in der Teestube. Nein, auch nicht mit mondsteinbetanzter Demeter-Kamille, lauwarm in belebtem Wasser aufgebrüht. Hey, aber klar geht duzen, du.
1
Feb 09 2021
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Technique
New Order
Ok, Szenario: was macht man, wenn man mit zuerst mit seiner alten Band den perfekten Popsong in die Ewigkeit geschrieben hat, dann mit der neuen Postpunk und Dancefloor fusioniert und zum Welterfolg gemacht, und dann alles Geld in die geilste aber auch pleiteste Disco der Welt gesteckt hat, was aber egal ist weil nach der Revolution kommt das eh alles weg?
Klar, da braucht man doch mal Urlaub! Da fährt man nach Ibiza! Und lässt es krachen!
Und dann nimmt man, mit dem ganzen Ibiza im Kopf, ein paar Songs und macht einfach weiter mit den Fusionen - aber diesmal halt mit Sound und Feeling und dem guten E der Insel im Kopf, statt mit der Paradise Garage.
Das Ergebnis hören wir hier: da, wo sie am modernsten klingen wollen, klingen sie leider inzwischen bisschen alt, und die stärksten Momente sind immer die, wo Hooky den Kampf gegen die Sequencer doch noch gewonnen hat.
Und wenn mich dann bitte jemand jetzt zurück nach 89 bringen würde?
4
Feb 10 2021
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Os Mutantes
Os Mutantes
Freue mich, das entdeckt zu bekommen. Wäre dafür gern 25 Jahre jünger, mit weniger Terminen und mehr einen sitzen. Ganz geiler Scheiss auf jeden Fall, und für mich auch deutlich spannender und lustiger als vieles von den deutlich bekannteren Contemporaries aus den Kulturhegemonen UK und USA.
Bunt schillernde 3,6 Sterne
4
Feb 11 2021
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Treasure
Cocteau Twins
Dieses bescheuerte Skript hat schon wieder meinen Text gelöscht. Damn!
Jedenfalls hat mich der Genuss dieser Platte folgendes über zwei Genres gelehrt, von denen die Cocteau Twins Mutter und Patentante zugleich sind: am Shoegaze liebe ich am meisten die Gitarren und die Pedale; am Dreampop ist es der Gesang, der mich stört. Beides nimmt die Treasure nämlich in Reinform vorweg. Für diese wunderbar erhellende Quintessenz deshalb auch die ausgewogendste Note hier: genau 3 Sterne.
3
Feb 12 2021
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Close To The Edge
Yes
Habt ihr euch die ganz angehört? Schreckliche Angebermusik, oder? Vielleicht geb ich, aus reiner Anerkennung, dafür morgen früh nen Sonderpunkt. Vielleicht aber auch nicht.
(Ok, did it)
2
Feb 13 2021
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Paul Simon
Paul Simon
Ohne auch nur einen Ton reingehört zu haben kann ich schonmal sagen: schönes Cover. Ich mag diese 70er-Fotografie sehr gern (die Farben, das leicht grobkörnige und braunstichige), und die Platzierung der Schrift auch. Gestern das von Yes hat mir ebenfalls gut gefallen. Angehört und erstaunt, dass Paul Simon schon 1972 den Reggae nach New York gebracht hat. Auch sonst tolles Album, absolut zeitlose Produktion. Geht immer, stört nie. 3,7 Punkte.
4
Feb 14 2021
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The Sun Rises In The East
Jeru The Damaja
Primo, ne? Hab ich sofort gehört. Und von allem (Prä-2010er) Hiphop den wir hier bisher hatten find ich den auch am besten. Trocken, reduziert, tight und trotzdem lose, dabei mit schönem Hang ins abstrakte (Top Track: Come Clean). Kommt super nachts auf der A3. Außerdem ist Jeru natürlich einer von den Guten, wichtige Antithese zu der ganzen nihilistischen Gangsterscheisse. Klare 4.
4
Feb 15 2021
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Like Water For Chocolate
Common
Eine Platte, die sich nicht so gut eignet um Sonntagmorgens noch im Bett liegend aus dem Nebenzimmer gehört zu werden. Dann klingt sie hektisch und unausgewogen und man möchte lieber Jazz anmachen und eine schöne Tasse frisch gebrühten Bohnenkaffee serviert.
Hört man sie aber dann per Kopfhörer zB in der Bahn oder später auf dem Sofa im Wohnzimmer, dann wirkt sie viel ausgewogener einerseits, und edgier/kantiger und geschliffener als die andere Common neulich andererseits. Gefällt mir dann auch gut und bekommt verdiente 3,5 Sterne.
3
Feb 16 2021
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Coles Corner
Richard Hawley
Mit dem ersten Song hat er mich total abgeholt, mit dem letzten wunderbar wieder rausgleiten lassen, da steuerte ich schon auf eine 4. Dazwischen war mir dann aber zu wenig Variation und zu viel Johnny Cash, und das lag dann nur bei einer zwei. Insgesamt: macht das: 2,5
3
Feb 17 2021
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Blue Lines
Massive Attack
Seit gestern wieder nur zweiter im ewigen Battle: wer gefällt Guido besser, Blue Lines oder Protection? Aber wie das so ist in ewigen Battles: der Kampf ist noch lange nicht entschieden. Das hier featured Basslines für die Ewigkeit, den perfekten Popsong, und mit Hymn of the Big Wheel einen Grower, der auch nach Jahrzehnten bei mir immer noch Potential hat. Momentan: 4,7 Sterne
5
Feb 18 2021
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Come Find Yourself
Fun Lovin' Criminals
Als die damals rauskam hab ich die gar nicht richtig ernst genommen. Komischer Name schon allein, und auch das Gesamtprodukt flüsterte einem ja augenzwinkernd "Achtung, Poser!" zur Begrüßung entgegen. Klares Todesurteil, normalerweise. Haben sich dann aber erstaunlicherweise recht schnell eine Begnadigung erspielt, durch eben dieses Augenzwinkern und das fast schon auf Metaebene gezogene Posing. Und so geht mir das heute noch; kann das immer noch nicht richtig ernst nehmen und denen entsprechend auch für nix böse sein. 3 Punkte für lustige 90er Referenz und Erinnerung daran, wie das damals eben auch war.
3
Feb 20 2021
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S&M
Metallica
Unterhaltsam ist das schon, wenn man einen Soft Spot für Albernheit und Hybris hat. Aus meiner Sicht auch grandios gescheiterter Hybris. Aber für mich ist die Platte nicht gemacht, sondern für Metalfans mit Zweitleidenschaft für Musical, und die füllen viele Stadien, und Elvis Costello wahrscheinlich nichtmal den Platz vom SC Südlohn 28.
Also ok: 1 Punkt geschenkt für albernen Quatsch, einer abgezogen für die Idee dass ich mir das anhören sollte.
(Ach so, und das mit den Streichern haben Massive Attack auch besser raus.)
1
Feb 21 2021
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Teenage Head
Flamin' Groovies
Erstmal der ganz unmittelbare Anhör-Kontext: was für eine Wohltat hier der erste Song, direkt nach dem Metallica-Quatsch, sofort Punkte gemacht.
Dann erstmal leichtes Abfallen, aha - Bluesrock. Machte man damals wohl so, aber zum Ende dann ja immer punkiger, voll gut so die Phase vor und hinter Louie Louie. Solide 3,2 Punkte von mir.
3
Feb 22 2021
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Parklife
Blur
Noch einmal 20 sein? Bittesehr, hiermit ist das alles wieder da: die Big Love for All Things British, die Buchstabe für Buchstabe eingeatmeten Ausgaben von NME und Select, die noch frischen Erinnerungen an das Erstaunen und den Kulturschock beim ersten Ansehen von Quadrophenia nur wenige Jahre zuvor, der ganze jugendliche Leichtsinn und all die naive Neugierde auf das, was jetzt hoffentlich bald losgeht. Kritische Distanz zu diesem bestimmt (tatsächlich) 100 mal gehörten Album: wie soll das denn gehen? Deshalb auch genau die Anzahl Punkte, die hier schon seit 27 Jahren rumliegt und immer noch kein bisschen Staub angesetzt hat.
(I'm a nineties bitch, was soll ich machen?)
5
Feb 23 2021
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Ten
Pearl Jam
Um direkt mal ganz ehrlich einzusteigen: glaube, ich hab dies Album gerade zum ersten Mal ganz gehört. Irgendwas an denen hat damals meinen Nerv nicht richtig getroffen (insbesondere Vedders Stimme nicht, und soundmäßig war mir die Mudhoney/Dirtpunk-Seite definitiv lieber als die Hardrock-/Muckerfraktion mit zB Soundgarden und denen hier). FF zu 30 Jahre später: ziemlich super plötzlich, oder? Erste zwei Drittel jedenfalls: Bass federt luftig, die Muckergitarren perlen ja quasi, und wirklich perfekte Drumsonds. Top-Produktion auch, und sogar Eddies Stimme mag ich plötzlich (auf Kopfhörer)!
Insofern kann ich (für meine Vorurteile) also schon fast von Glück reden dass sich das im letzten Drittel irgendwann ein bisschen zieht und verliert, sonst wäre vielleicht sogar glatte Note notwendig geworden. So aber: sehr anständige 3,8. Und schön, endlich mal wieder positiv wrong geproved zu werden!
4
Feb 24 2021
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Ágætis Byrjun
Sigur Rós
Leider war ich gestern überhaupt nicht in der richtigen Laune für die Platte: gestresst, gehetzt, genervt und insgesamt unausgeglichen. Dass sie dabei trotzdem noch so gezündet hat (in wesentlichen Teilen angehört im Stau auf dem Weg zum/vom Baumarkt, wo ich mir Ersatzteile für die korrodierte Abflussleitung vom infolgedessen undicht gewordenen Waschtisch im Drive-In abgeholt habe): Top-Qualität. Ich wünsche mir mehr ruhige Momente mit oder ohne leicht einen sitzen und dann! diesen Monolithen.
Find ich wirklich supergut, und ich bin kein Fan von Falsettgesang. 4,4
4
Feb 25 2021
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The Rising
Bruce Springsteen
Das ist Musik für Erwachsene. Leute, die mit ihr älter geworden sind, sich damit wohlfühlen und auch nix anderes brauchen. Nicht mal so sehr "früher war alles besser" als "hey, aber wir haben's doch ganz gemütlich". Keine schlechten Menschen an sich, schon auch mitfühlend, aber: die Schäfchen im Trockenen. Fürchte, ich muss das böse Wort sagen: Boomer. Und jetzt zum Podcast mit Obama.
2
Feb 26 2021
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The Specials
The Specials
Nach der Mid-90er Skapunkwelle war das Thema bei mir erstmal durch. Ist auch nach wie vor nicht meine Szene, aber die Specials würde ich da mal anders einordnen. Richtig und wichtig als Impuls und als Zeichen, sehr fresh damals und bis heute eigentlich, und gute Laune machts ja auch. Immer noch nicht meine Lieblingsmusik, aber hier mal echte 4 Punkte für alles andere.
4
Feb 27 2021
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Songs Of Leonard Cohen
Leonard Cohen
Da schweben alle möglichen flüchtigen Aromen vorbei, und keines von denen kann ich so richtig fassen. Ich erinnere Anklänge von/Assoziationen an Reinhard Mey, ABBA, Serge Gainsbourg, Johnny Cash, Tony Marschall. Das bescheuerte ist, ich kann überhaupt nicht einordnen ob ich glaube dass er sich irgendwo in diesen Universen bedient hat, oder die sich in seinem, oder ob das sowieso alles in der allgemein geatmeten Luft lag. Irgendwie ist das Kirmesmusik, dann aber auch wieder hochseriös, und siehe auch sein gottgleicher Status. Man merkt: ich bin verwirrt und mir fehlt der Kompass. Keine Ahnung wonach ich da die Note gebe - gefällt mir supergut? Nein, sicher nicht besser als 3,5. Superschlecht? Auch nicht schlechter als 2. Ok, dann ... 2,8? 2,9? Hm. Na gut: Diese Platte bekommt von mir eine 2,85. Hier und jetzt und for the Ladies.
3
Feb 28 2021
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Aja
Steely Dan
Zum ersten Mal aufmerksam geworden auf Steely Dan bin ich, als Carsten "Erobique" Meyer ca. 1997 in der "Komm Küssen" irgendeine Plattenbesprechung abschloss mit den Worten "Ich muss jetzt erstmal Steely Dan hören". Ich kannte die damals nicht, fand den Spruch aber sehr gut und hab dann versucht rauszufinden, was es so auf sich hat mit der Band.
Die waren dann lange und sind mir eigentlich bis heute ein Rätsel, vermutlich weil einfach zu schlau für mich. 2 Konservatoriumstypen, so weit wie nur vorstellbar von Punk und/oder Rockstarattitüde entfernt, aber ihre Band nach nem Dildo benennen. Sowas schon allein.
Hab ich mich mit abgefunden, und steh jedenfalls schon seit einigen Jahren immer mal wieder total auf diesen yahzzigen Yachtrock-Style. Und möchte mich jetzt auch noch mal kurz für diesen Ausfall neulich gegen YES entschuldigen, von wegen "Angebermusik". Weil: eigentlich find ich sowas ja total gut, und Steely Dan trifft natürlich voll in dieses Klischee, dieses ganze ausgestellte Raffinement, die audiophile Produktion, Saxophonsolos von Wayne Shorter etc.
Dabei aber halt viel luftiger, samstagmorgentauglicher verpackt als eben YES - und also meinen Nerv trifft das. Voll.
Aja (auch wieder son Rätsel: wieso man eine Platte nach der Freundin des Brudes von einem aus der Highschool-Klasse benennt, mit dem man nicht mal viel zu tun hatte) werde ich mir jedenfalls gerne noch öfter, und gerne mit guten Kopfhörern anhören. Und freue mich dabei schon auf die ganzen neuen Ideen jedesmal.
4
Mar 02 2021
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No Other
Gene Clark
War ich gestern nicht richtig in Stimmung für. Aber das bestimmte Gefühl dass wenn die vorhanden ist, ich das ziemlich gut finde. Soft Spot Alt-Country!
Und dann rausschauen auf den Pazifik und die Welt in ihrer Sinnlosigkeit an sich vorbeiziehen lassen, dabei flüchtig bis tief berührt.
Gestern: 3 Punkte, beim nächsten Mal wahrscheinlich auch 4.
3
Mar 04 2021
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Stardust
Willie Nelson
Willie Nelson hatte ich anders in Erinnerung, und wenn Country, dann auch gern Country. Schöne Songs sind das auf dem Album, aber seit der Neu-Interpretation von damals sind irgendwie auch 50 Jahre und ungezählte weitere Neu-Interpretationen dieses beliebten Straußes bunter Melodien vergangen. Ist ganz nett, reißt mich aber auch überhaupt nicht vom Hocker.
2,4 oder 2,6 - das ist hier die Frage.
2
Mar 05 2021
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The La's
The La's
Ah, das geheimnisumwitterte Lost Album. Und schon wieder hatte ich keine Zeit, tiefer in die wabernden Nebel aus Drogensumpf, Perfektionismus, böser Presse, schlechtem Timing und dem großen Schatten der Beatles einzusteigen, der seit 1990 über dem kleinen Stückchen Platz am Mersey liegt, auf dem sich die La's verkrochen haben.
Und deshalb einfach so das ganze Album ein weiteres Mal gehört. Gefällt mir gut mit seinem klassischen Janglepop-Ansatz, wirklich schöne Songs dabei und auch ein paar Filler. Ur-3 für mich. Und jetzt warte ich weiter bis mich die Nebel hineinziehen und an einer nur ihnen bekannten Ecke in Nordwestengland wieder ausspucken.
3
Mar 06 2021
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Ready To Die
The Notorious B.I.G.
Okay, 2,7
3
Mar 07 2021
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Green River
Creedence Clearwater Revival
Da grooven und stompen sie durchs Bild, die vietnamzerzausten Seelen mit ihrem Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen und dem System mal ordentlich den Blues zu honkytonken. Ich bin kein ausgewiesener Fan von Fogertys Stimme und zum wirklich tiefen Einarbeiten über die Hits hinaus lädt mich dieses Album auch noch nicht ein. Trotzdem: wenn sie mich beim Trampen mitnimmt steig ich da gern ein, dreh die Kappe nach hinten und nehm erstmal nen tiefen Schluck.
3
Mar 08 2021
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Time Out
The Dave Brubeck Quartet
Muss bei solchen Sachen, insbesondere wenn sie am Sonntag aufgegeben werden, immer aufpassen, sie nicht einfach als schöne Sonntagsunterhaltungsmusik wegzuhören. Weil: dazu eignen sie sich - so wie auch das hier - ja ganz hervorragend.
Im direkten Vergleich mit dem neulich gehörten "Birth of the Cool" von Miles Davis aus demselben Jahr (glaube ich) finde ich das hier entschiedener, mehr bei sich. Bunter auch, vielfarbig gewissermaßen. Nicht so cool, sondern eher ... warm? Und dann noch mit DEM Tophit der Jazzmusik. Also mir gefällts richtig gut, da ist locker ne 3,7 drin.
4
Mar 09 2021
View Album
C'est Chic
CHIC
Beim ersten Song, Chic Cheer wollte ich einem Impuls folgen schon dem ganzen Album eine 5 geben. Für die Erfindung und vollkommene Vorwegnahme von Deep House Music (ist was, Malo?), gespielt von einer klassischen Band vor Publikum mit Disco-Anspruch. Klassiker wie Le Freak und mein persönlicher Favorite I Want Your Love zahlen ebenfalls drauf ein - der Impuls ebbt aber bisschen ab und pegelt sich in Verstetigung eher bei ner 4 ein, getragen von der fantastisch schwebenden Schmuseballade At Last I Am Free. Und auch die Abba-esken Streicher in Funny Bone machen mir das nicht kaputt. Außerdem noch zu sagen: perfektes Handwerk perfekt abgeliefert. Much Love an Bernie Edwards, für die Dosis Tragik des Tages möchte ich diesen (letzten Auftritt wenige Stunden vor seinem Tod an Lungenentzündung) 1996 im Budokan ans Herz legen: https://www.youtube.com/watch?v=M1APFyc_QtQ
4
Mar 10 2021
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The Miseducation of Lauryn Hill
Lauryn Hill
Beeindruckt von den Rap-Skills, erstmal. Bisschen genervt vom gelegentlich übertrieben langgezogenen Tremolo auf einzelnen Silben, da bin ich wirklich kein Fan von. Wann hat das eigentlich angefangen? Wahrscheinlich nicht mit ihr, aber mit Destiny's Child? Oder war sie's vielleicht sogar doch? Jedenfalls ist mir gestern erst wieder eingefallen, dass Lauryn Hill Mitte/Ende der 90er ja die lässigste Queen of Consciousness war die man sich vorstellen konnte, und wie toll ich die fand. Hatte ich komplett vergessen über die Jahre, in denen sie - soweit man das vermittelt bekommt - offenbar zwei oder dreimal falsch abgebogen ist und dann auch noch in Sackgassen. Egal, hier wird man ja am Einzelwerk gemessen, und das finde ich auch mehr als 20 Jahre später noch wirklich sehr fresh. Gute Aussagen, gute Produktion, enorme Rapskills. Gesang ... wie gesagt.
Insgesamt eine schöne 3,9.
4
Mar 11 2021
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Live Through This
Hole
Ist es ungerecht, wenn man bei Hole erstmal denkt "ach so ja, die Band von der Frau von Kurt Cobain". Man sagt bei Nirvana ja auch nicht "ach so, die Band von dem Ex von der von Bikini Kill". Naja, aber trotzdem ist Hole natürlich im Fahrwasser von Nirvana nach oben gespielt worden. Dem Sound (ich hatte ja neulich schon erwähnt, dass mir Dreck-Grunge immer lieber war als die poliertere Hardrockvariante) hört man ja auch deutlich die Verwandtheit an, z.B. wäre ich sehr leicht davon zu überzeugen dass Courtney und Kurt den selben Gesangslehrer hatten. Gefällt mir jedenfalls nicht schlecht, und auch ansonsten: solide Grunge-Platte, mit - wie soll man sagen - Glamour-Effekten. Aber einen weltweiten Teenage Riot hätten Hole damit vermutlich nicht ausgelöst, dafür waren sie 1994 bisschen spät dran. Und diese Routine im Sound und der Ästhetik hört man dem Album schon auch an.
Trotzdem: solide 3 redlich verdient.
3
Mar 13 2021
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Electric Ladyland
Jimi Hendrix
Hatte ein Erweckungserlebnis. Diese Wucht! Dieses Jazzschlagzeug! Diese LSD-Alkohol-Kombi!
5
Mar 14 2021
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At Folsom Prison
Johnny Cash
Ganz schön, aber spricht mich auch nicht wirklich an. Guter Mann, der Man in Black.
3
Mar 16 2021
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The Boatman's Call
Nick Cave & The Bad Seeds
Ersten Song fand ich sehr schön, dieses nocturne, novemberige und ruhige. Dann allerdings festgestellt, dass die ganze Platte ja auch nicht so viel anders ist, was auf Dauer dann doch etwas einlullte. Leider (wie meistens) nicht auf Texte geachtet, deshalb auch keinen Eindruck von der Deepness gewinnen können. Leider, möglicherweise komplett unbegründeter Verdacht: es könnte richtung "Tears in Heaven" gehen. Mit Songtiteln wie "People Ain't No Good" spricht er mir natürlich aus dem Herzen.
Insgesamt: schön, aber zu wenig aufregend. 2.7.
3
Mar 17 2021
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Solid Air
John Martyn
Netter Singer-Songwriter mit ein paar Edges, die ihn von z.B. Zeitgenosse Nick Drake abheben. Ist bei mir nicht wirklich hängen geblieben, bekommt aber trotzdem 0,1 oder 0,2 Punkte mehr als die leider bisschen einseitige Cave-Nummer aus dem direkten Vergleich.
Also 2,8.
3
Mar 18 2021
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Better Living Through Chemistry
Fatboy Slim
Ja ok. Wirkt insgesamt bisschen beliebig, mit schlimmen Fillern dazwischen (The Weekend Starts Here). Everybody Love's A 303 hab ich aber geliebt damals, Give The Po' Man ... und Santa Cruz gefallen mir sehr gut, und Michael Jackson war zwar auf dem Original nicht drauf, erinnert mich aber trotzdem daran wie super ich Mr. Cook und seinen Hang zu Smiley-Paraphernalia und MDMA damals fand. Und klar, El Sympatico isser ja auch immer noch. 2,7.
Kennt ihr die Geschichte, wie damals nach der Trennung der Housemartins (Bassist Norman Cook/Fatboy Slim hatte die Band verlassen um erstmal als Mighty Dub Katz und Pizzaman die Solokarriere zu starten), wütende/beleidigte Fans sein Haus belagerten und dabei immer wieder Panic/"Hang the DJ" von den Smiths sangen? Ich fands lustig.
3
Mar 19 2021
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Palo Congo
Sabu
Latin: oft nicht mein Ding. Zu viel Ayayayayay, zu viele hektische Bläser, zu viele Salsaklischees für meinen Geschmack. Das hier aber (hört gut zu, Bongonazis aller Stadtparks in den 90ern und geht zurück in eure Keller!), das gefällt mir sehr gut. Ob in den toll rohen reinen Percussion-Nummern, in den Call-and-Response-Machismospielchen oder auch in den eher lieblichen, für mich dann doch auch nach vertrauterem Latin klingenden Gesangsnummern.
Hat ne Tür aufgestoßen und bringt locker 3,4 Punkte. Ayayayay!
3
Mar 20 2021
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A Hard Day's Night
Beatles
Sehr interessant, weil mitten in der Übergangsphase aufgenommen als Kaiserkeller und Star-Club gerade mal ein gutes Jahr zurücklagen, die ganze Welt in den Monaten seitdem aber auf 41 Grad Beatlesfieber zugesteuert war. Interessant auch, weil sich hier abzuzeichnen beginnt, was 5 Jahre später zum Ende der Nummer führen sollte: dass der Mann mit den größten Ambitionen und dem leicht besseren Händchen für die ganz großen Nummern wahrscheinlich McCartney war/ist, während Lennon die Edge, den Biss und die Disruption galore besorgen wollte und konnte.
Und so pubertiert sich das hier lustig adoleszent vom Skiffle-Erbe („Anytime at al“, „When I get home“) durch harmlose Teenienummern („Should Have Known Better“ und „If I Fell“) zu ersten echten Ambitionen mit Schielen auf väterliches Approval von George Martin („And I Love Her“) und sich Bahn brechender Erwachsenen-Gemeinheit nach Lennon-Geschmack („You Can’t Do That“).
Sicher nicht der Beatles größter Wurf, aber schöner Einstieg für die Plauderrunde.
4
Mar 21 2021
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I’m a Lonesome Fugitive
Merle Haggard
Lief zweimal so durch, ohne dass bei mir irgendwas groß hängengeblieben wäre. Outlaw-Country, dabei aber auch lieblich. Nette Musik in meinen Ohren, aber auch total egal.
2
Mar 23 2021
View Album
461 Ocean Boulevard
Eric Clapton
Lief ehrlich gesagt nur nebenbei so durch. Hat überhaupt nicht gestört, war in Teilen auch überraschend interessant. Hab trotzdem keine richtige Meinung zu Clapton, dem lonely Wolf in allem Gassen. Ziemlicher Rock’n’Roller war er ja wohl, kriegte alle Coolness aber leider in den für mich entscheidenden Adoleszenztagen mit 90 Grad rausgebleached. Ok, 2,4 für angenehm und nicht uninteressant, 0,1 fürs schöne Cover, 0,1 für die Verheißung vom wilden Leben.
3
Mar 24 2021
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The Real Thing
Faith No More
Hatte ich davor sehr lange nicht gehört, und eigentlich sogar vergessen, wie faszinierend ich die damals fand. Mit Faith No More hab ich abseits von stumpfem Pogo die ersten Tanzversuche auf dem Indie-Disco-Dancefloor gemacht. Crossover war der Shit und plötzlich lag Funk im Metal. Mike Patton war dieser interessante Freak der angeblich auf der Bühne Pisse aus seinem eigenen Schuh trank (ich war nicht selbst dabei), der nett aussehende Billy Gould hatte nebenbei ne mexikanische Deathmetalband mit Fotos von abgetrennten Köpfen auf dem Cover, und Jim Martin hab ich überhaupt nicht verstanden. Und das war ja nur ein Einstieg in diese ganze faszinierende Welt. Ähnlich wie bei Blur neulich, aber ganz anders: plötzlich bekam man einen Eindruck, was alles möglich war. Und ein bisschen fühlte man sich eingeladen.
Abgesehen von biographischem aber auch: super Platte. Metal, Pop, Funk, Freakshow und (hab ich aber erst jetzt gemerkt) Black Sabbath-Cover: alles da. Produktion bisschen dated und Cover-Artwork so schlimm dass man auch darüber schon fast wieder nostalgisch werden möchte. Ich geb da mal voll verdiente 4,5.
5
Mar 25 2021
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Zombie
Fela Kuti
Ich hab ein leicht schlechtes Gewissen. Weil ich im Wikipedia-Artikel über die Umstände dieser Platte gelesen habe, und wie "ein bisschen Ärger dafür bekommen" die Untertreibung des Jahrhunderts ist. Mir gibt sie trotzdem nicht so viel wie ich jetzt denke dass sie sollte. Manchmal zündet Afrobeat bei mir, manchmal auch nicht. Runde auf auf 2,5 für's gute Gewissen, ok?
3
Mar 26 2021
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Murmur
R.E.M.
R.E.M. hab ich erst kennengelernt, da waren die schon Superstars. Nette Band, "Losing My Religion" lief schon auf irgendwelchen Klassenfeten und fiel nicht durch; Shiny Happy People auch ein schöner Hit. Aber sonst: haben mich nicht interessiert, waren immer zu unscheinbar und unaufregend. Bei der Recherche zu Murmur dann wieder gemerkt, dass die ja eigentlich aus dem Underground kamen, ausgestattet mit der entsprechenden Credibility und so und fast ja schon sowas wie die amerikanischen U2 sind, nur mit einem etwas weniger bescheuerten Sänger. Naja, egal. Schön das alles zu lernen, bewundernswert wie reif schon die erste Platte klingt. Aber auch die in meinen Ohren: alles andere als revolutionär. Eher wie immer schon da gewesen und gut abgehangen. Also im Grund genau das, was sie für mich immer schon waren: wahnsinnig unspektakulär, aber schön anzuhören. Dafür gern: 3,2 Punkte.
3
Mar 27 2021
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American Pie
Don McLean
Auf jeden Fall schonmal Punkte kriegt er für den klassisch-schönen Singer-Songwriter-Gesang, der (Ausnahme und dafür kleiner Abzug) ohne Mittelalter-Folkismen oder theatralischen Emoquatsch auskommt (Falsett oder Tremolodramatik, brrh). Ansonsten pendelt das für mich zwischen nicht unangenehm langweilig, angenehm langweilig, lustig (bei Everybody Loves Me, Baby musste ich wirklich lachen) und schön. Zweite Hälfte Mother Nature und das auf Nick Drake gemachte Aftermath gefallen mir gut (wenn der mal im Original kommt, kündige ich schonmal 5 Punkte an), American Pie find ich nen schönen Song und kulturell spannend. Was soll ich sagen? 2,9 sind drin.
3
Mar 28 2021
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The Hour Of Bewilderbeast
Badly Drawn Boy
Zeitkapsel in eine auch ziemlich weirde Ära. Schön, das wieder zu entdecken, schön auch, sich mit 20 Jahren Abstand bisschen in die Umstände der Entstehung reinzulesen (Manchester abseits von New Order, Oasis und Take That, etc.) 3,7 dafür.
4
Mar 29 2021
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New Wave
The Auteurs
Puh, laaangweilig.
2
Mar 30 2021
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Pelican West
Haircut 100
Bei dem Wetterchen gestern hab ich mir sofort die Haare schön gemacht, den Pulli übergeworfen und das Golf Cabrio aus der Garage geholt. Und mit Haircut 100 hatte ich den perfekten Soundtrack für ne kleine Spritztour in den Frühling im Cassettenfach!
Auch Theo sagte: "Ach, lass ruhig an. Für mich ist das so Papa-Musik."
Bekommt jazzfunkywhitenordlondonige 3,4 Punkte von mir.
Und jetzt ein schönes Raffaello!
3
Mar 31 2021
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MTV Unplugged In New York
Nirvana
MTV unplugged also, Perle der Hochkultur die uns auch 25 Jahre später noch Meisterwerke wie Marius Müller Westernhagens Greatest Fails präsentiert, neu arrangiert und mit grotesk prätentiösem Wagenrad auf dem Kopf. Um den Hals hätte ich auch gut gefunden, als Analogie zu dem dicken Nagel den dieses „Konzert“ hier in Kurt Cobains Sarg geschlagen hat.
Die Seuche der massenfabrizierten sogenannten Authentizität brach Anfang der 90er über die Welt, und „MTV Unplugged“ war der erste große Fieberschub. Gar nichts war da handgemacht und weniger noch von Herzen, das war und ist fucking Marketing, Kerzenschein aus Halogen und Verstärker im Souffleusenkasten. Konsequent nur, dass es ab da immer schneller immer weiter abwärts ging. MTV Real World, RTL Big Brother, die DFB National MANNSCHAFT powered by Coca Cola, Michael Wendler, Marc Zuckerberg und Donald Trump. Es. Ist. Nicht. Auszuhalten.
Suizid wegen Kein Bock mehr auf all die Phonies, Speichellecker und Arschgeigen turned Grungeionistas.
So sitzt Kurt nun da in diesem Sony-Studio, depressiv, auf Entzug und dann auch noch Ärger wegen Meat Puppets. Singt seine Lieder und klagt sie, schön, dringlich, unheimlich sogar und zeigt dieser ganzen Welt, was er von ihr hält: nichts. Sie tut ihm weh, er hält es nicht mehr aus, und Schuld sind die ganzen Wixer von MTV und von Sony. Die ihm hier diese vorgezogene Begräbnisfeier hingestellt haben, garniert mit weißen Lilien und schwarzen Kerzen auf dass sich die Platte achtfach Platin verkaufe; mit irgendwelchen Claqueuren im „Publikum“ deren hohle Ergriffenheit ja selbst auf Platte kaum auszuhalten ist.
Die Idee, einer dreckigen Punkband aus Sellout-Gründen die Verzerrer wegzunehmen ist keinen Deut besser als eine Metalband die sich für Wagner hält und ein Symphonieorchester auf die Bühne holt. Und kann natürlich auch keinen Zehntelpunkt mehr bekommen, egal wie beeindruckend die Band das tatsächlich umsetzt.
Here‘s to you, Reality Bites.
1
Apr 01 2021
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Supa Dupa Fly
Missy Elliott
Mit Don't Be Comin' In My Face direkt mal die Antwort auf z.B. Biggies Blowjob-Skit geliefert, Izzy Izzy Ahh so. Überhaupt Sex: natürlich auch hier wichtiges Ding, mit umgedrehter Macker-Perspektive (Sock It To Me). Warum eigentlich immer Macker-Perspektiven/Posen? Kann ich als Whitie White Kartoffel vom Dorf eh nicht beantworten und freue mich, dass ich mein Sexleben mal schön selbst verhandle, alles kann nichts muss.
Punkte jedenfalls für's selbst in die Hand nehmen, Missy. Ansonsten: ganz gut, reißt mich aber auf voller Länge nicht weit vom Hocker; wird nach hinten raus bisschen schwächer, und gerade am Booty mag man's doch tight.
3
Apr 02 2021
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Face to Face
The Kinks
2,8
3
Apr 03 2021
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Here's Little Richard
Little Richard
Haltet eure Mütter fest, Kirmestypen sind in der Stadt! Sexy und ziemlich queer rumpelt Little Richard über die Dörfer, zündet sie an und zieht weiter und weiter und weiter, alle fangen an zu schreien, überall herrliche Prügeleien, und am Ende liegen sich in den Trümmern des Establishments alle in den Armen. Das hier ist Rock'n'Roll und der hier hat's erfunden.
4
Apr 04 2021
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Born To Run
Bruce Springsteen
Fände schön, wenn mich das musikalisch mehr berühren würde (wegen allgemeiner Sympathie, Ethos, etc.) - tut es aber nicht. Mir ist das zu viel gepresstes Pathos, zu pastös aufgetragen und ständig kommt mir der Gedanke dass ich Billy Joel ja doch besser finde. 2,5 Punkte musikalisch, und leider auch nicht kaufmännisch gerundet.
2
Apr 05 2021
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Hard Again
Muddy Waters
Mit 64 hard again, es muss sich richtig geil angefühlt haben für den alten Muddy. Und so schiebt und scheppert er wie in alten Zeiten und statt dem Busfahrer eine reinzuhauen zieht er ihm fast schon psychedelisch die Bluesharp über die Ohren dass ihm hören und sehen vergehe und er im Gegenzug für immer weich bleibe. Oder so; es ist Sonntagmorgen und ich hab den Kaffee noch nicht auf. Aber Lust, mich näher mit dem Original Stuff zu befassen.
3
Apr 06 2021
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Another Green World
Brian Eno
Situations- und soundabhängiges Ding. Gestern abgelenkt im Auto gehört: 4,5. Heute halbwegs konzentriert auf schlechten Boxen im Büro: 3,2.
Glaube, das hier muss konzentriert UND mit gutem Sound gehört werden, dann kickt das richtig. Legt jedenfalls einiges an/nimmt vorweg, wohin die Reise kurz danach für z.B. Bowie oder auf Music for Airports weiter ging. Beide auch nicht einfach, aber sehr gern von mir gehört. Entscheide auf Mittelwert und nehme mir fest vor, auch die hier noch genauer zu untersuchen (wenn endlich Zeit dafür ist, in ca. 970 Tagen ...)
4
Apr 07 2021
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Wild Gift
X
Hat mich nicht so berührt. Klang wie Punkrock von der Stange; für Kontext war diesmal keine Zeit.
2
Apr 09 2021
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Superfuzz Bigmuff
Mudhoney
Ich finds geil und liebe den Sound, die Hits und die Attitüde. Dreckpunk, Proberaum, Heroin, Power, Amerika. Sehr ambitioniert ist das natürlich nicht, aber wer Touch Me I'm Sick und Mudride an zwei Enden einer Platte packt, darf dazwischen gern auch mal bisschen stoppeln. Und schon aus Prinzip kann ich hier nicht weniger geben als für Pearl Jams Ten.
4
Apr 10 2021
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Triangle
The Beau Brummels
Hat ein paar schöne Momente, bringt mich aber im großen und ganzen wieder zur alten Einsicht: Folk ist nix für mich, erst recht nicht wenn er nach Mittelalter-Troubadouren klingt.
2
Apr 11 2021
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Night Life
Ray Price
Offenbar ne wichtige Nummer im Country. Aber nicht für mich, bi us proot‘ wi Platt.
2
Apr 12 2021
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Crooked Rain Crooked Rain
Pavement
"„I was 14 when Crooked Rain came out. And modern rock radio, at least in Philadelphia, was playing weirder, cooler ’90s stuff on the air, which is where I heard “Cut Your Hair” for the first time. I just thought that song was cool. It’s by no means my favorite song on the record, especially now. But the album as a whole didn’t hit me right away; with every listen, though, it got better and better. I was heavy into skateboarding at the time, and “Range Life” was my favorite song. And I should say before that point Smashing Pumpkins were one of my favorite bands, but when Malkmus name-checked them on that song, of course I switched over to their side. “Stop Breathin’” is another favorite of mine; it’s just so jangly and melodic. It truly was a classic rock record.“
Kurt Vile gibt wirklich genau auf den Punkt wieder, was 1994 meine Feelings und meine Auffindesituation waren: gekriegt haben sie mich zuerst mit der Single Cut Your Hair, die ich total catchy fand - die aber gefühlt in die falsche Richtung zeigte als ich zum ersten Mal ins instantly gekaufte Album reinhörte. Bei dem brauchte ich dann 2-3 Anläufe, bis plötzlich (vermutlich erst NACH dem Kalifornien-Urlaub im selben Jahr) "Range Life" einschlug wie selten was. Und dann war es große Liebe für diese perfektionierten Unperfektion, der ich bis heute treu bin. Malkmus' schiefer Gesang, das Leiern, der ständig verschleppte Beat (bei Konzerten kriegt der Drummer ja auch gerne mal ein Back-Up an die Seite bekommt) - hier haben wir Slackertum und Generation X noch viel greifbarer als Douglas Coupland es aufschreiben konnte. Range Life und Gold Soundz sind immer noch Lieblingssongs, aber Fillmore Jive die totale Geheimwaffe. Naja, so geheim natürlich gar nicht. I need to sleep - lasst euch das gesagt sein.
5
Apr 13 2021
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I Do Not Want What I Haven't Got
Sinead O'Connor
Nothing Compares 2U ist immer noch ein Über-Hit. Funky-Drummer-Break war 1990 natürlich noch bisschen Cutting Edge. Schöne Stimme hat sie auch auf jeden Fall, auch wenn ich den Trick bei zB Shakira oder Amy McDonald überhaupt nicht mag, aber Last Day Of Our Acquaintance ist doch ne feine Iren-/Schottenballade. Insgesamt gefällig und gar nicht ungeeignet, mich in wohlig-wattig-unschuldige Frühneunzigerstimmung zu versetzen. 2,8.
3
Apr 14 2021
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Tres Hombres
ZZ Top
Ja. Schön, das mal gehört zu haben.
2
Apr 15 2021
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Dookie
Green Day
War damals schon zu alt für die Platte; wahrgenommen aus so ner Perspektive von allgemeiner Sympathie, aber sonniger Westcoast Pop-Punk ist für Anfänger/Kids und ich inzwischen wieder ganz woanders.
Heute gehört: und die Sympathie für sonnigen Westcoast Pop-Punk ist stärker als damals, außerdem beeindruckt von der Produktion. Wäre ich 1994 drei Jahre jünger gewesen oder in Love mit anderen (überhaupt welchen) coolen Girls, würde ich jetzt mit Sicherheit 4 Punkte geben, mindestens. So aber nur: autobiographie-biasde 3,4 (mit aber für Produktion, Pop und in dem Genre schon fast Perfektion abbildende nach oben zuckendem Finger, das sei notiert).
3
Apr 16 2021
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Here Are the Sonics
The Sonics
Psychobilly, da liegt Gewalt in der Luft voll Sex and Speed and Prügeleien. Als wäre statt Marty McFly (der ungezähmte) Biff Tannen bei Marvin Barry and the Starlighters eingestiegen und hätte die Band nach seinen Vorstellungen versklavt. Roh und ultrabrutal, solche Typen machen mir Angst mit ihrer Wildheit, kein Witz!
3
Apr 17 2021
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Can't Buy A Thrill
Steely Dan
More of the same. Immer noch sehr gefällig und schlau. 3,3.
3
Apr 18 2021
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Sweetheart Of The Rodeo
The Byrds
Hach, da freut sich das (Alt-)Country-Herz! Im direkten Vergleich ein warmer Balsam nach der Verprügelung durch die Sonics. Aber auch genre-intern mit z.B. Merle Haggard oder Ray Price neulich: viel mehr mein Ding. Das hier klingt sowieso schon so schön klassisch, und dann noch mit Byrds-Harmonien: man möchte ins Schwelgen kommen! Highlights für mich - vor allem wegen der hierzulande wahrscheinlich als eher klassisch gelernten Byrds-Melodien: You Don't Miss Your Water und Nothing Was Delivered; sehr schön auch der kleine Johnny-B.-Goode-Rip-Off mit Lazy Day. Bisschen mehr davon würde das Ding auch stärker Richtung 4 pushen. Aber so wie es ist, gefällt es mir einfach nur gut, und wir bleiben bei ner schönen, runden 3,3.
3
Apr 19 2021
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Dear Science
TV On The Radio
Ein weiteres Album, mit dem TV On The Radio es leider nicht auf meine Senderliste geschafft haben.
2
Apr 20 2021
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Connected
Stereo MC's
Nicht alles ist gleich gut gealtert, manches war damals schon reines Filler-Material (All Night Long - och lass mal Schatz, ich geh lieber schon schlafen) aber Connected und, weniger totgespielt, Step It Up kriegen natürlich very much Love.
Joah, ich sach dann mal: 2,9.
3
Apr 21 2021
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Something Else By The Kinks
The Kinks
Ich mag diesen Sixties-Sound, bin aber gerade auch nicht richtig in Stimmung dafür. Death Of A Clown ist mir bei aller Psychedelik auch bisschen zu circensisch. Waterloo Sunset hingegen geht wirklich immer. Ach komm, 2,8 sind auf jeden Fall drin.
3
Apr 22 2021
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The Joshua Tree
U2
Mit ungefähr 17 hab ich mir mal ein T-Shirt gekauft, per Sammelbestellung beim Frontline-Mailorder, darauf stand sehr groß "KILL BONO", garniert mit einem Revolver. Fand ich eine sehr witzige Idee und hatte ungefähr 3 Wochen lang viel Spaß dran. Als das Shirt dann ankam hatte sich der Gag irgendwie schon totgelaufen und ich hab's eigentlich nie angezogen. Weiß gar nicht wo das gelandet ist; wahrscheinlich hat meine Mutter es heimlich weggeworfen weil schlimm.
Was ich nur sagen wollte: U2 war damals die Musik der Leute von denen man sich abgrenzen musste; nicht die ganz großen Arschlöcher zwar, aber beschränkt, uncool, dorfig. Hab das Album also nie gehört.
Jetzt mit 35 Jahren Abstand: was ist das für ein Move, die Platte mit 3 der größten Singles der 80er Jahre anzufangen, wer kommt denn auf sowas? Und vor allem: was soll denn kommen, nach sowas? Zentrales Problem scheint mir zu sein, dass die Latte so hoch liegt und das The-Edge-Denkmal aus so festem Granit gehauen, dass alles dahinter wie Filler wirkt. Mir entsteht der Eindruck, dass Pathos und Emphase der zentrale USP von U2 sind: wo Eno und Lanois diese großflächig draufgekleistert haben, bekommen wir Welthits, nehmen sie es zurück, sind die Songs bisschen Durchschnitt - und Bonos Stimme nervt dann doch zu sehr.
Fazit: ich würde mir das T-Shirt nicht mehr bestellen, bereue aber nichts.
3
Apr 23 2021
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Red Dirt Girl
Emmylou Harris
Hat mich nicht so gekriegt. Musik für ältere Leute (hey, no age-ism!) würde ich sagen.
2
Apr 25 2021
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Jazz Samba
Stan Getz
Samstagabendlich genauso wie sonntagmorgens geeigneter Tüdelü-Jazz mit Tropicana-Flair. Ab und zu ziehen Bilder der noch jungen (60er Jahre) Bud Spencer und Terence Hill in Brasilien vor meinem inneren Auge vorbei, ab und zu Shopping-Malls. Könnte mir auch gut vorstellen, bei Maredo in Münster ein schönes Steak dazu zu essen, mit grüner Pfeffersoße, mmmhm. Ja, das ist angenehme Musik für die angenehm egalen Dinge, das Leben zieht vorbei und warum auch nicht. Kauf mir gleich erstmal ne schöne Sonntags-FAZ, vielleicht nen Cappuccino dazu. 2,5.
3
Apr 26 2021
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Tigermilk
Belle & Sebastian
Hier deutlich festzustellen: ein gewisser 90er-Bias, vermutlich einfach wegen des intensiveren Erlebens und Erinnerns einiger Platten (Pavement, Blur, Massive Attack, Faith No More, ...). Hier allerdings liegt der Fall anders, ich hab Belle & Sebastian so richtig erst Anfang der Nuller auf den Schirm genommen und auch da zunächst nicht besonders groß. Wäre also leicht gewesen, das hier mit einer lockeren 3 durchzubewerten, ABER: das geht natürlich nicht, nein, hier nun wirklich nicht. Da sind NUR HITS drauf, "gut gealtert" wäre eine Beleidigung weil die meisten von denen sind sogar noch besser geworden. Glatte 5, klar verdient.
5
Apr 27 2021
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A Seat at the Table
Solange
Musik passt sehr gut zum Cover: klar, rein, bisschen edgy aber nicht so dass es das Pop-Publikum verstören würde. Hab ich mal auf großer Bühne live gesehen und wie empfand das alles wie gleichzeitig kaltes klares, aber auch warmes und wohltuendes Wasser. Pastellig aber crisp. Gefällt mir gut und bekommt 3,6 Punkte.
4
Apr 28 2021
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Fuzzy
Grant Lee Buffalo
Der erste Song, „The Shining Hour“, ließ mich eine Augenbraue heben: hatte sich da jemand im Jahrzehnt vertan? War 10 Jahre zu früh dran und kämpfte nun in Amerika allein gegen Pathos und Wucht von (Post-) Grunge überall um ihn herum? Naja, relativierte sich dann ja bisschen über die Langstrecke, aber ein bisschen anders ist das schon. Nächster wirklich aufgefallener Song dann erst das schön garagig shoegazende „Grace“ fast zum Schluss - positiv aufgefallen natürlich.
Insgesamt: war nett, Sie kennengelernt zu haben!
2,9
3
Apr 29 2021
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Leftism
Leftfield
Gestern schon geschrieben: aufgrund der für mich wirklich schrecklichen Single "Open Up" waren Leftfield bei mir durchs Raster gefallen - nachdem ich ihre früheren Tracks (gehört natürlich in der Steve Mason Experience auf BFBS) alle ziemlich super gefunden hatte. Dann noch ein komisches Cover, plötzlicher Popstar-Status und viel zu viel Konkurrenz auf dem Mark - zack, hat man sich das alles seit 26 Jahren nicht mehr angehört.
Hat also einen schönen Time-Capsule-Effekt: dieses warme Acidgeblubber, die kitschen Trance-Flächen, die (UK represent!) immer wieder eingestreuten Breakbeats: man möchte direkt wieder auf die Loveparade! Ist sicher nicht Technos größter Wurf, wundere mich auch ein bisschen warum gerade die auf der Liste gelandet sind (vermutlich wegen Popstar-Status damals), aber macht auf jeden Fall Spaß. Voll verdiente 3,8!
4
Apr 30 2021
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Dig Me Out
Sleater-Kinney
Ich habs mal wieder versucht, und wieder haben wir uns nicht gefunden. Mir ist das alles bisschen zu dünn; für Punk nicht Pop genug und für Emo zu wenig Emo. Sehr stylish natürlich schon, und Tucker und Brownstein sind fraglos tolle Frauen, aber ... wenn der für mich beste Song auf der Platte der ist, den sie einfach gut bei Sonic Youth geklaut haben, dann ...
2
May 01 2021
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Teen Dream
Beach House
Ich hab's wirklich oft genug versucht. Es gibt einige wenige Nummern von Beach House mit ordentlich Reverb oder wenigstens ambientigerem Feel, die finde ich ok. Aber das meiste andere, und vor allem alles auf diesem Album hier: come on. Das ist schlimm gähnlangweilige Hipster-Scheisse für zahnlose Lauchs die ernsthaft der Ansicht sind, ihre Exkurse über das perfekte Mengenverhältnis von gefiltertem Wasser zu Gramm äthiopischem Arabica für ihren 24 Stunden angesetzten Cold Brew für kultiviert seien kultiviert. Musik, die heutige Kleinkinder ihren saturierten Millenial-Eltern in 20 Jahren vorwerfen würden wenn sich noch jemand dran erinnern könnte. Man möchte diese Leute für 3 Jahre in den ZDF-Fernsehgarten sperren und den Schlüssel gut verstecken, in der Bassdrum vom New-Model-Army-Schlagzeuger oder in Alice Coopers Perücke. Und anschließend alle Hits von Modern Talking hören um endlich wieder was zu fühlen.
1
May 02 2021
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Parsley, Sage, Rosemary And Thyme
Simon & Garfunkel
Wenn Folk, dann dieser hier; ich mag diesen Harmoniegesang gern und die ganze Softness, die das trotzd politischer Haltung ausstrahlt. Ordne das ingesamt ähnlich ein wie damals Don McLean, und was ihm sein American Pie ist denen hier ihr 7 O'clock News/Silent Night.
Dankeschön, dafür dann gern einmal 3,4
3
May 04 2021
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Architecture And Morality
Orchestral Manoeuvres In The Dark
Nicht wahnsinnig konzentriert gehört, zugegeben. Trotzdem, ich mag die Idee, den Entwurf und in Teilen die Umsetzung. In anderen Teile müsste (und könnte) ich mich wahrscheinlich stärker reinarbeiten, aber dazu fehlt Zeit und auch Antrieb.
Trotzdem: aus dem Stand und für den Moment 2,6.
3
May 05 2021
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Live At The Witch Trials
The Fall
Ja gut, das alles klingt, gemessen an den vielen großen Würfen des späteren Outputs noch recht statisch, Mark E. Smiths Sneer ist noch unterentwickelt und auch rumpeln tut es noch nicht so schön. Wenn auch Schlagzeug und Bass schon damals wussten wo sie hin wollten und wie lange der Kaugummi kaut. Aber da musste man ja auch erstmal drauf kommen, 1979 in einem untergehenden England, und eine vage Idee gibt mir dass ja auch Smith einer der ca. 45 oder so Besucher des legendären Sex-Pistols-Gigs in der Lesser Free Trade Hall im Juni 1976 war (sonst noch dabei: halb Joy Division, die Buzzcocks, Morissey, Tony Wilson und natürlich Mick Hucknall), und auch er seine Lehren daraus gezogen hat.
Wollte ich aber nur so loswerden, hat nichts mit der Platte zu tun. Die kriegt von mir 3 Punkte, schon allein wegen "No Christmas for John Quays", für "Music Scene" und für "Rebellious Jukebox".
3
May 06 2021
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Sunday At The Village Vanguard
Bill Evans Trio
Ich finds ganz wunderbar!
4
May 07 2021
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Bat Out Of Hell
Meat Loaf
Disgusting
1
May 08 2021
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The Man Who
Travis
Vielleicht die letzte Band der 90er Jahre. Schöne Lieder voller Zweifel und Taumel und Verlorenheit, vielleicht auch wegen der Zeitenwende. Was nun wohl kommen mag?
Naja, ich sag mal so: the rain kept raining down on you, und Klimawandel hin oder her, weniger wurde er bestimmt nicht.
3,8.
Letzte macht’s Licht a
4
May 09 2021
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Rattus Norvegicus
The Stranglers
Psychedelic Punk würde man das wohl nennen, oder? Und damit natürlich auch direkt die Brücke zum Postpunk schlagen, in deren Fundament Stranglers sicher eine schöne Gedenkplatte für die Stranglers liegt. Insgesamt für mich: nett anzuhören, tatsächlich aber nicht aufregender als The Fall. 2,9.
3
May 10 2021
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Toys In The Attic
Aerosmith
Das ist optimistische Fickmusik! Großmäulig, gut gelaunt und gut gemacht. Hardrock auf neues Level gehoben und dabei direkt noch dem HipHop Vorschub geleistet. Eigentlich nicht meine Musik, aber ich finds gut - und die Welt könnte sowas dringend gebrauchen: 3,4!
3
May 11 2021
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Apocalypse 91… The Enemy Strikes Black
Public Enemy
Ich sag mal wie‘s läuft: „It Takes A Nation ..“ bekommt 4, „Fear of A Black Planet“ 5, und die hier 3. Weil: hier wird das Erfolgsrezept der anderen beiden nochmal aufgewärmt - seht viel mehr auch nicht. Ok, Chuck D rappt jetzt smoother, aber der Bomb Squad Sound war auch schon dichter, und insgesamt wird sehr viel sich selbst zitiert. (Not so) Fun Fact: konnten sie kaum für; man hatte die Nutzungsrechte für fremde Samples deutlich komplizierter/teurer gemacht - gut, nimmt man halt die eigenen. Leider aber eben zulasten der fetten Fülle, die mein 15jähriges ich so geliebt hatte (und bis heute liebt), auch mehr als Anthrax-Kollabos. Naja, trotzdem: 3.
Und Grüße gehen raus an Clawfinger!
3
May 12 2021
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That's The Way Of The World
Earth, Wind & Fire
Ok, die unmittelbare Gegenbewegung zum Abba-Tiefschlag ist abgeklungen. Trotzdem danke ich allen, die daran mitgewirkt haben mich zum tieferen Zuhören und einer relativ ausgiebigen Beschäftigung mit der Platte herauszufordern: das ist nämlich wunderbar warme, cremige und eben nicht zuckerwattige, sondern eher schokoladige Funk/Soul/Popmusik. Rhythmisch total auf den Punkt, aber auch gefühlig immer richtig dosiert, und in ihrer gesamten Mischung auf der Platte perfekt ausbalanciert zwischen Uptempo, Smoothness und Verführung. Wäre ne perfekte 4 gewesen, den zusätzlichen Punkt gibts für die Entdeckung.
5
May 13 2021
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Mama's Gun
Erykah Badu
Hat mir gut gefallen, ich mag offenbar Neosoul. Tolle Stimme, schöne Arrangements! Schöne Geschichte auch um die Soulquarians, und wie das hier gewissermaßen das Schwesteralbum zur hier auch schon besprochenen neueren Common-Platte ist. Mein kleines Problem aber: es eignete sich viel zu gut als Hintergrundmusik, ich hab selten wirklich aufmerksam hingehört. Nun, 3 Punkte dafür? jederzeit!
3
May 15 2021
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Countdown To Ecstasy
Steely Dan
Bisschen groovier, hab ich mir gedacht, aber auch bisschen viel more of the same. Noch nicht so geschliffen wie auf Aja, natürlich. Aber das Rhodes-Solo in Your Gold Teeth ist schon geil, King of the World fand ich auch super.
3
May 16 2021
View Album
Strangeways, Here We Come
The Smiths
Als Mensch mit Lücke bei den Smiths abseits der Singles und entsprechender Neugierde kann ich konstatieren: sehr gute Einsteigerplatte, eher im Gegensatz zu Meat is Murder neulich auch. Gefällt mir gut, Pop, Stimmung, Variationen: alles da. Zeitlos auch, klingt überhaupt nicht nach 80ern oder irgendeinem Jahrzehnt seitdem. Bin geneigt, 3,6 Punkte zu geben.
Ach so, und habt ihr bei „Last Night I Dreamt …“ auch so starke Twin-Peaks-Assoziationen gehabt?
4
May 17 2021
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Beach Samba
Astrud Gilberto
Nachdem sie mich mit den Misty Roses und den nachfolgenden Blumen wahnsinnig schmeichelhaft umgarnt und fast schon sirenengleich in einen tropicana-umflorten Sabberzustand entführt hatte, fährt sie mir den Wecker in Form einer Marching Band in die Parade. Hm, wirklich sehr unsanft. Auch sonst nicht immer so ganz ausgewogen, außerdem ist der Titel ne Mogelpackung; da ist ja gar nicht nur Samba drauf, das geht auch in den Jazz, Bossa Nova sowieso und wie diese ganzen Tänzchen noch so heißen. Und dann dieses "Didn't Have To Be So Nice", süß - aber worum geht's da? Was macht sie mit dem kleinen Jungen?
Trotzdem: Ich liebe ja diese Wärme, diese Holzbläser und diese schwülen Easylistening-Arrangements, macht doch einfach nächstes Mal noch bisschen mehr davon drauf.
3
May 18 2021
View Album
Moondance
Van Morrison
Gefällig bluesjazzfolkt er sich da durch seine extra gefällig komponierten Melodien, weil "a man's gotta live", und das Publikum soll bekommen was es will. Laut einigen Kritikern ist das eine wahnsinnig gute Platte, mir ist sie ein bisschen uninteressiert drunterweggelaufen, und hätte ich mehr Lust darauf gehabt, hätte ich sicher einige Highlights finden können. Hatte ich aber nicht, und deshalb: 2,6 für den Ehemann von Janet Planet.
3
May 19 2021
View Album
Sea Change
Beck
Muss erstmal rausfinden wer die Arrangements geschrieben hat - und wer ihm DAS angetan hat, was er da auf Albumlänge verarbeitet.
Meine Güte, diese Opulenz! Dieses Schwelgen in Schwermut! Und dann auch wieder diese Kargheit und Reduktion, bei den Lyrics und selbst beim Orchester - denn hier ist ja kein Streicher und keine Slidegitarre zu viel eingesetzt.
Huh, und bei Round The Bend weiß man gar nicht wohin mit sich, vor lauter Grim und Frost und Wärme und Panik und Lethargie, und die Sunday Sun schien auch schon mal freundlicher ...
War dieser offenbar große Sea Change der Grund für Kurs auf den sicheren Hafen Scientology? Ich weiß es nicht (würde zeitlich aber passen). Was ich aber jetzt weiß: wie sich Umbruch im Hause Hansen anhört.
Volle 4,4 dafür.
4
May 20 2021
View Album
Tarkus
Emerson, Lake & Palmer
Kennt ihr noch diese ZDF-Sendereihe aus den 80er Jahren, "Der phantastische Film"? Kam irgendwann spätabends, viel zu spät für mich. Aber vor Beginn des eigentlichen Films lief immer dieser Reihen-Vorspann, mit psychedelischen Animationen und - und das ist der Punkt - für mich beängstigender, etwas atonaler Musik. FURCHT-BAR war das für mich!
Bin mir gar nicht mehr so sicher ob die so klang wie jetzt die Tarkus - aber die evozierten Bilder und Gefühle sind sehr ähnlich, vermutlich auch wegen diesem Gürteltierpanzer vor surrealistisch blauem Himmel und so. Also für mich ist das nix, da können die Herren noch so virtuos in Komposition und Ausführung sein. Für diese möchte ich auch durchaus Anerkennung zollen - erinnere mich dann aber, wogegen genau Punk ja ursprünglich angetreten war: gegen genau das!
Daher heute mal konsequent sein und so bewerten, wie es ist: nichts für mich.
1
May 21 2021
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Step In The Arena
Gang Starr
Was für einen Unterschied Kopfhörer machen können! Zuerst dieses Juwel über Boxen und nicht besonders laut gehört - ganz nice, aber nun wirklich nicht aufregend. Hörte man bisschen so weg. Dann am späteren Abend noch mal mit - basstarken - Headphones, und oh my God: Primo, das biste ja! Dichte Samples, aber knochentrocken und locker gestreut, luftig, reduziert und (rate mal ...) jazzy. Schon fast jeepig, aber andererseits wahnsinnig kultiviert. Gurus Rapstyle - ja, das machte man damals so, mit dem Preaching und der Berichterstattung und der Consciousness. Vielleicht heute bisschen dated (im Gegensatz zu Premiers wirklich immer freshen Beats), aber trotzdem I like it.
Wirklich schöne (wieder-)Entdeckung!
4
May 22 2021
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A Love Supreme
John Coltrane
Schon oft gehört - aber wohl nie oft genug. Tatsächlich gibt es jedes Mal was neues zu entdecken auf dieser Reise, die noch so harmonisch und konzentriert beginnt, um dann immer stärker am Geschmack der Freiheit zu schnuppern und die Frage zu suchen deren Antwort 42 lautet, sich selbst in der Gleichung auflösen will und schließlich eins wird mit der kosmischen Existenz.
5
May 23 2021
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Violator
Depeche Mode
Depeche Mode sind eine Singles-Band, das wird immer klarer. Und Martin Gore steht aus schwülstigen SM-Kram, der mir persönlich nix ist - no kink shaming! - und dem er gern zwischen den Singles den Sountrack aufs Band dudelt. Diesmal für meinen Begriff sogar etwas gekonnter/progressiver als bei MFTM, aber trotzdem. Puh. Aber auch hier natürlich wieder super Hits drauf, und so steht am Ende eine 3,4.
3
May 24 2021
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Nowhere
Ride
Mein Teenage-Ich (und gut gefundene Mädchen) haben es geliebt, und mit den Gitarren, dem Schlagzeug und dem Bass, vor allem aber dem fantastischen Shoegaze-Style gab und gibt es ja auch viel zu lieben. Trotzdem war mir schon damals die Produktion zu mies - und ist sie es heute erst recht. Neu aufgefallen - lag aber vielleicht auch an den Boxen - der noch sehr verbessernder Gesang, oder such hier zumindest die Produktion, die ihn stellenweise viel zu weit in den Vordergrund stellt - obwohl Bell und Gardener noch nicht besonders gut waren und beim Harmoniegesang üben mussten. Beim nächsten Album saß das alles besser.
3,3.
3
May 25 2021
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Legalize It
Peter Tosh
Gute Sache: Peter Tosh kann ja wesentlich mehr als „Legalize It“, auch wenn der Hit natürlich sofort an den Anfang muss. Gitarrensoli im Reggae z.B. - hatte ich nicht mit gerechnet. Und auch sonst die raushörbaren Bezüge auf, ja was denn eigentlich? Doo Wop? Rhythm and Blues? Find ich auch positiv. Das negative: ich war gestern überhaupt nicht im Stimmung für (Entspannungs-) Reggae, und mit legalem, illegalem oder scheissegalem Gras hätte man mich jagen können. Kann Toshi nix für, aber so ist das nunmal. Diplomatische 2,4
2
May 26 2021
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Elephant
The White Stripes
Zum Kartons und Möbel auspacken nicht geeignet. Klingt weder nach der Rettung des Rocks für mich, noch ist/war Meg White die neue Maureen Tucker. Kurz: hat mich nicht überzeugt.
2
May 29 2021
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Abraxas
Santana
Schwül, heiß, pulsierend. So viel zum - absolut korrekten - Klischee. Und ich finds geil und wäre gern dabei gewesen; glaube die Raves damals waren ziemlich wild! Gewinne aber (neu, erst beim jetzigen Durchhören aufgefallen) den Eindruck, dass so einige Leute aus Düsseldorf dieser Platte und bei Santanas Live-Performances sehr gut zugehört und das dann in ihre spezifische Form neuer deutscher Musik aka Krautrock mit einfließen lassen haben. Freut mich sehr!
4
May 30 2021
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Unknown Pleasures
Joy Division
Ich mag, was Martin Hannett hier mit dem Sound macht - diese Schroffheit, das kalt klirrende. Disorder setzt da am Anfang natürlich direkt Maßstäbe. In Kombination aber mit Ian Curtis‘ noch mal extra kalter Stimme ist mir das auf Dauer dann doch zu kalt, zu hart und zu dunkel, so dass man spätestens bei New Dawn Fades zu einer warmen Decke greifen möchte, gegen den dicken grauen Schleier der Schwermut. Mir, als zunächst mal New-Order-Fan gefällt Insights am besten. Und, bei Spotify, die Bonus-Liveaufnahmen aus der Factory. Roh natürlich auch, aber nicht ganz so kalt sondern sogar das Gegenteil. Für den „klassischen“ Teil ne 3,3.
3
May 31 2021
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Every Picture Tells A Story
Rod Stewart
Hat mir beim einmaligen Durchhören gut gefallen. Nichts, was groß hängen geblieben ist, aber Stimmung, Instrumente, Gesang: runde Sache, würde ich mir wieder anhören!
3
Jun 01 2021
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Let England Shake
PJ Harvey
PJ Harvey. Hm. Hat mir schon besser gefallen als auf diesem Album, das son bisschen träumerisch über leicht dystopisch bis diet-cokig durch die Lande wandelt. 2,4 dafür.
2
Jun 02 2021
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Heavy Weather
Weather Report
Meine Güte, war das anstrengend. Hyperprätentiöses Zeug! Nachdem ich hier schon einiges entdeckt habe an Jazz den ich mag, tut es ja fast schon gut, zu hören wie Jazz klingt den ich nun ganz bestimmt NICHT mag.
1
Jun 03 2021
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More Songs About Buildings And Food
Talking Heads
Nett, aber besonders herausstechend fand ich das jetzt noch nicht - allerdings, gemessen am Entstehungsjahr vielleicht doch. Im Gesamtpaket: eine 3.
3
Jun 05 2021
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I Never Loved a Man the Way I Love You
Aretha Franklin
Wie Malo schon schrieb: diese Frau könnte ein schwarzes Loch zu einem saftigen Steak zersingen. Und sie kann es mit der Backröhre genauso wie mit dem Dampfgarer und dem Niedrigtemperaturberfahren. Und wie sie es kann! Bin gar kein so riesiger Fan von Soul Music, aber das hier: immer gern und immer mehr.
4
Jun 06 2021
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Orbital 2
Orbital
3,7 für den immer noch schönen Trip. Ist zwar durchaus gealtert - aber auch nicht schlechter als Leftfield, und erzählt dabei die schönere Geschichte! Außerdem sind Lush und Halcyon immer noch Top Hits.
4
Jun 08 2021
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Femi Kuti
Femi Kuti
Schon mächtiges Zeug dabei. War ich bei Wonder Wonder noch skeptisch, wuchs spätestens bei Frustrations das Grinsen wegen der Rhythmik, der Spielfreude und der ganzen gut eingebundenen Wildheit des Orchesters. Und weil sich das zum Ende hin ja auch eher noch gesteigert hat (wobei: am meisten gekriegt haben sie mich direkt mit Nawa) gibt’s gerne 3,9 Punkte. Oder auch 4,1, je nach Laune.
4
Jun 09 2021
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Pornography
The Cure
Ich kann gut nachvollziehen, wie man diese Band über alle anderen stellt (was ich selbst immer noch nicht tue), verstehe aber wirklich niemanden, der nicht wenigstens ein bisschen Cure-Fan ist.
Hier drin ist wirklich alles angelegt – für das Cure’sche Werk selbst, aber auch schon als Steinbruch für die ganzen anderen Superstars ihrer Generation und im ganz weiten Sinne Szene, die sich hier hörbar bedient haben: Depeche Mode, New Order, die Smiths (!) – vom gemeinsamen Sterben in Autos über Bassläufe, Synth-Gitarren: Robert Smith kann ihnen allen immer sinister von schräg unten hoch ins Licht grinsend zurufen: „been there, done that“.
Überhaupt glaube ich, dass Robert die besten Alpträume hat, und er schafft es wie echt kein anderer das 1:1 auf Band zu bekommen. Und auch wenn ich persönlich (bis jetzt) z.B. Disintegration noch ein bisschen besser finde (weil poppiger, schwebender, taumelnder): das hier kann ja gar nicht anders als volle Punktzahl zu bekommen, in Form von 4,7.
5
Jun 10 2021
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Shake Your Money Maker
The Black Crowes
Kurzer erster Gedanke: „Beschreiben Sie dieses Album in 3 Worten:“ „Nichts für Malo.“ Bin gespannt, ob‘s stimmt!
Ich kann mir je nach Laune und Länge der Autofahrt so Southern Rock Mock-Up ja ganz gut anhören. Nichts, was CCR oder die Allman Brothers nicht schon erfunden hätten, hier aber aus der Perspektive der Nachgeborenen noch „verfeinert“ und technisch perfektioniert. Gute Musik für ne lange Fahrt in den Urlaub oder nen Schweinerock-Abend ohne Manieren.
3
Jun 11 2021
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Band On The Run
Paul McCartney and Wings
Auch in Sir Paul's take on Afrobeat (haha, lass das den Fela nicht hören, der war eh schon sauer!) kann er nicht von der Zirkusmusik und Shantychören lassen und schmuggelt sie uns in der Collage um Picassos letzte Wort so halbelegant, White-Album-mäßig unter. Nicht die schlechteste Nummer auf diesem zwar unheilumrankten aber erfolgreichsten Album der "Band" Wings, die natürlich nur ein weiteres Vehikel für Paules Ego waren. Wäre schon interessant, was Lennon dazu gesagt hätte.
Vermutlich gibt es hier mehr zu entdecken als mir gerade auffällt, aber so richtig interessant finde ich das alles auch nicht. Aber vielleicht ragen deshalb die beiden letzten Nummern des Albums so raus, die Picasso-Nummer gefällt mir in ihrer (sehr) wohltemperierten Schräge, 1985 klingt für mich wie die bessere Version von "When I'm 65".
3
Jun 12 2021
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Daydream Nation
Sonic Youth
Merke, wie wenig ich mich mit dem Gesamtwerk von Sonic Youth auskenne. Wirklich gehört habe ich eigentlich nur die hier, Goo und Dirty. Und würde sie im persönlich Ranking umgekehrt platzieren. Hier gefällt mir (natürlich) Eric‘s Trip am besten, The Sprawl am wenigsten. Weitere Ausführungen spare ich mir für die (hoffentlich kommende) nächste Runde Sonic Youth. Vielleicht bin ich dann noch mehr Fan!
3,4.
3
Jun 13 2021
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Forever Changes
Love
Ich mag die perkussiven Sachen und den Psychedelik-Vibe. Trotzdem bin ich dieser folk-/acidfolkigen Variante von Hippiemusik weniger zugeneigt. Schlage mein Zelt lieber in den Camps der z.B. Byrds oder bei Santana auf als bei Jefferson Airplane oder eben Love (wobei zumindest das der Byrds auch nicht gerade am entgegengesetzten Ende des Platzes steht). Oder natürlich ganz woanders bei Velvet Underground. Lieblingsnummer hier: Bummer In the Summer.
Insgesamt: 2,8.
3
Jun 14 2021
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Everybody Knows This Is Nowhere
Neil Young & Crazy Horse
Neil Young: auch mal wieder so ne unerledigte Hausaufgabe, vor der ich angesichts ihrer schieren Größe und Unübersichtlichkeit immer zurückschrecke - sehr viel kenne ich von ihm gar nicht, und wo soll man halt auch anfangen?
Also einfach mal mitten rein mit der erstbesten Empfehlung hier. Gefällt mir deutlich besser als erwartet, fühlt sich richtig gut an: die oft spärliche aber eigentlich immer genau richtige Instrumentierung, die Harmonien, der blubbernde Bass - und auch sein Gesang, den ich deutlich kraftvoller empfinde als das erinnerte eher dünne Fisteln (my bad!). Wohldosierter Countrysound (gern genommen: The Losing End), bluesig, nicht zu folkig (Running Dry noch am ehesten), ziemlich mit sich im Reinen - so mäandert , slidet und hallt das vor sich hin, und mit Cowgirl in the Sand kenn ich ja am Ende sogar doch einen Song!
Tja und am Ende, ich bin selbst überrascht, jammen der junge Neil und Crazy Horse sich sogar über die vorher vermutete Grenze einer 3 hinaus - 3,8 darf es für diese schöne Entdeckung gern geben!
4
Jun 16 2021
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Mellon Collie and the Infinite Sadness
The Smashing Pumpkins
War mir zu lang und klang irgendwie weniger zwingend als damals.
3
Jun 17 2021
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One Nation Under A Groove
Funkadelic
Psychedelic Freak Funkrock, frisch vom Mutterschiff - wem da nicht Hose und Hirn platzen, der ... sollte sich mal die eine anziehen und das andere ausknipsen, oder?
Mich jedenfalls kickt diese in ihrer ernsthaften Albernheit und Weirdness ja auch wahnsinnig integrative, einfach alle Völker rauschartig verschmelzende Sex- und Koks- und LSD-Mischung ("One Nation Under A Groove", remember?) mit zunehmendem Alter immer mehr. Weiß auch nicht warum, aber so isses ja nun mal.
Da passiert einfach so viel! Herrlich, wie es überall schengelt und bumst an Deck, und blubbert und quietscht und lickt und wie die größte Angst darin besteht, von einem Sandwich gegessen zu werden: bitte beamen Sie mich hoch, denn who says an old white cis male can't jump?
Abgesehen davon natürlich auch beeindruckend: die bei aller Verpeiltheit schiere technische Perfektion (das Live Medley, meine Güte!), die aber nie auch nur in die Nähe von kaltem Muckertum gerät. In dem Zusammenhang allerdings auch anzumerken: gegen Ende wird's mir mit der P E Squad ein bisschen ZU verpeilt.
Aber hey: sonnige 4 Punkte schicken wir auf jeden Fall ins All!
4
Jun 18 2021
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xx
The xx
Ja ist denn das Mothership im Wald gelandet? Offenbar schon, denn unüberhörbar hat man sich direkt im Intro schon eng an der Sound-Ästhetik der frühen Cure bedient. Sparsam geht's dann weiter, aber wärmer, gefühliger. Millenialiger halt: Grenzen verwischen, Emotionen zulassen und trotzdem on top of things bleiben. Romy und Oliver singen mit offenem Visier, bleiben verletzlich und wirken, vielleicht genau deshalb, irgendwie ein bisschen unbesiegbar.
Mir, und da sind wir wieder im Forest, gefallen die atmosphärisch halligen Nummern am besten, z.B. Fantasy und direkt danach Shelter, oder auch "Night Time". Am wenigsten anfangen kann ich mit den "schnelleren" oder poppigeren Nummern wie z.B. Crystalised, dem Hit der mir einfach zu blutleer und energielos ist, oder Infinity mit seiner Chris-Isaac-Gitarre.
Und das wäre auch mein genereller Kritikpunkt am Album: es erscheint einfach viel zu oft viel zu luschig und zu lau. Funktioniert für mich bei langsamen Nummern gut - aber halt auch nur da. Bei den anderen ist es schon provokant lahm, und da fehlt dann wiederum mir die Energie.
Insgesamt kann ich mir gut vorstellen, dass das hier in seiner prototypischen Zehnerjahre-Hipsterigkeit sehr kurz davor ist (oder wahrscheinlich auch schon längst passiert, ich kenn mich da nicht mehr so aus) ins Style-Abseits zu driften - als has-been-Sound der Ex-Kids, denen gegenüber James Murphy damals seine Edge verloren hat, und die ihrerseits nun Anschluss suchen an junge Leute, die in sparsam designeten Coffee Shops öffentlich ihre Langeweile zelebrieren durch wahnsinnig angeregter Schwaadlapperei über serious next level Shit beim Ansetzen von 2 Litern Cold Brew.
2,4
2
Jun 19 2021
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The Village Green Preservation Society
The Kinks
3
Jun 21 2021
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Fever To Tell
Yeah Yeah Yeahs
Erlebt man ja auch nicht ständig, dass ein Album nach hinten raus besser wird. Hier ist das und auch gut so. Hatte mich erst gefragt, warum damals eigentlich die Strokes und nicht die Yeah Yeah Yeahs als große Retter des Rock’n’Rolls galten - aber schnell auch gedacht, dass a) die halt dich deutlich poppiger/gefälliger waren und b) das jetzt auch nicht so weit weg ist von dem was zB Boss Hog schon früher angefangen haben. Außerdem ist mir persönlich Musik ohne Bass auch irgendwann zu, hm, dünn, trotz des ganzen Gebratzes. Aber wie gesagt: nach hinten dann doch noch gut rausgekommen! 3,2
3
Jun 22 2021
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New York Dolls
New York Dolls
Glaube, bein a New York Doll muss wahnsinnig geil und noch wahnsinnig viel anstrengender gewesen sein.
Dieses glamouröse Leben zu führen aber gleichzeitig Dreckpunk zu sein (den es ja genaugenommen noch nicht mal gab), irgendwo zwischen Bowie, Roxy Music und den Stooges - das ist nur was für die ganz harten.
Davor größten Respekt, auch wenn mich das musikalisch noch immer nicht so besonders berührt.
3
Jun 23 2021
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Kid A
Radiohead
Mal im Einzelnen betrachtet:
"Everything In Its Right Place" ist ein starker Einstieg, nimmt das ganze Album gewissermaßen vorweg und funktioniert zusammen mit "Untitled" hervorragend als Klammer, merke ich gerade.
Die verschrobenen Soundscapes im Song "Kid A" klingen leider etwas dated, vermutlich weil dann alle anderen, bis hin zu den Bauernsöhnen aus Weilheim, sie einfach abgekupfert haben.
Es gab keine Singles, but I can hear one: mit "The National Anthem" erfüllen sie diesen Anspruch natürlich aus dem Handgelenk, und das auch noch mit Freejazz-Arrangements (den haben aber nicht sie erfunden.
Ok, die Arrangements auf "How To Disappear" sind schon super, die evozierte Sehnsucht auch. Bin mir aber nicht sicher ob auch superer als z.B. Sachen, die Björk schon paar Jahre früher gemacht hat. Also den Erfinderbonus bekommen sie dafür von mir jedenfalls nicht.
Der Song der mir beim ersten Hören als erster wirklich aufgefallen ist, ist Treefinger. Verschachtelte Flächen aus Xylophonen und Glocken, Late Night-/wohlige Einsamkeit-Feelings. Läuft mir auch beim 5. Durchgang noch sehr gut rein, ist nur zu kurz.
Optimistic wäre dann die zweite Single gewesen, sie hätte die Dampfradiowelt zu einer besseren gemacht.
Ist "In Limbo" eigentlich das somnambule Aufwachen in einem Alptraum nach Tiefschlafverschwinden in How To Disappear?
Naja. Idioteque klingt nach zu viel Aphex Twin gewollt.
Mit "Morning Bell" hätten wir dann die dritte Single, kommt mir in diesem Werk fast am konventionellsten vor, bildet mir von Reihenfolge und Inhalt ein mit Disappear und Limbo ein schönes Tryptichon aus Verschwinden / Verlieren / Wiederfinden. Erstmal Frühstück, wenn auch verkatert.
Bei "Motion Picture Soundtrack" (Harfen!) wiederhole ich gern meinen Björk-Vergleich von vorhin. Interessant verregnet - neu erfunden aber nicht. Muss ja auch gar nicht.
Gesamteindruck: wirkt erstaunlich kompakt und aus einem Guss. Funktioniert auch ohne Singles. Schön, dass ich endlich mal drauf gestoßen wurde. Vielleicht/wahrscheinlich ein Grower.
4
Jun 24 2021
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You're Living All Over Me
Dinosaur Jr.
Ist mir neulich erst wieder bewusst geworden, was für ne große Nummer die im US-Indierock waren/sind, highly influential und so - gerade auch mit diesem Album.
Für sich betrachtet jedenfalls gefällt mir super, was Mascis da mit dem Sound macht (und es war ja er, der alles vorgegeben hat); bisschen mehr von dem was Barlow da gegen Ende dazusteuert wäre mir aber noch lieber gewesen weil: mehr Abwechslung.
The Lung hör ich mir jedenfalls immer wieder gern an (play the fuckin hits!), der Rest verschwimmt bisschen in der großen Wolke von 80er/90er US-Posthardcore-Indie (die sie maßgeblich selbst in den Himmel gezaubert haben, I know).
3,4
3
Jun 25 2021
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Mothership Connection
Parliament
Funk-tioniert für mich ziemlich super in direkter Einheit mit der One Nation Under A Groove neulich.
Während aber Funkadelic das Mothership dort wieder gelandet hatten, geerdet mit dicken Gitarren und Psychedelic Rock, hören wir es hier erst einmal auf seinem Weg Richtung Outer Space. Luftig schwebend, schwarz glitzernd und beladen mit diversen auf Goldfolie gepressten Street Sounds, um denen da draußen den Slang der Pimps zu lehren. Das ist sehr locker gefügt alles, hier schwitzt nichts sondern es bleibt immer elegant. Und funky, natürlich, ich weiß nicht ob das irgendwo erwähnt ist.
Dr. Dre jedenfalls hat gut zugehört, und wer wie ich z.B. immer mal wieder The Chronic oder Doggy Style rausholt, der fühlt sich sofort zuhause.
Für die Wärme, für den Sommer und für mehr Luftigkeit: 3,8!
4
Jun 27 2021
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Brown Sugar
D'Angelo
Sweet und sommerlich, urban und zeitlos. Klingt für mein ungeschultes Ohr wie ein männliches Pendant zu Erikah Badu. Perlt, hat die richtige Menge Soul und Jazz.
Top-Entdeckung hier, Digger, no diggity!
4
Jun 28 2021
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Siamese Dream
The Smashing Pumpkins
Bevor ich's vergesse: kurz realisiert welch starkes Faible ich für Bassistinnen habe. Tina Weymouth, Debbie Googe, D'Arcy Wretzky (und die Liste könnte noch deutlich länger sein): steh ich total drauf.
Jedenfalls: für mich im Vergleich besser als die Mellon Collie. Top Hits drauf (Today; Disarm), verspukte Alternative-Rock-Mini-Opern (Soma, Sweet Sweet) und auch noch der von der Gish gelernte "klassische" Ansatz, 80er-Hardrock mit Mitteln des 90er-Sounds aufzuführen (Bratzgitarren, Streicher), außerdem mit Corgans schon ziemlich speziellen Gesang und Schwelge-Arrangements.
Klingt heute bisschen verstaubter als ich gedacht hätte, aber für die Jugend natürlich: 4.0 (enthält einen Zehntelpunkt extra für den starken Zug, einen Song "Mayonaise" zu nennen. Muss man sich in Amerika erstmal trauen!)
4
Jun 29 2021
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Elvis Presley
Elvis Presley
This guy fucks!
3
Jun 30 2021
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Live And Dangerous
Thin Lizzy
Das ist Hard Rock, und genau das will er sein. Jedes (von ihm selbst geschaffene) Klischee bedienen, wahnsinnig authentisch. Und dabei auch noch sehr gut eingefangener Live-Sound.
Dem Proletarier in mir zucken die Luftgitarrenfinger, dem Snob gerinnt das spöttische Grinsen zum Gesichtskrampf. Emerald verursacht mir schon zu Beginn Unbehagen, Southbound direkt danach find ich nen ehrlichen Rocker. Hier gilt es auszubalancieren und dabei nicht mit den Eiern auf dem Drahtseil zu landen.
Ok, es geht weiter mit Klischees: ehrlicher Rock, Schweiss, Pathos, auch mal ein Saxophon. Klaus-Lage-Feelings. Und schlimme Balladen dürfen natürlich nicht fehlen für die Jungs und Mädchen und ihre Mitesser. Den Eiern gehts noch gut, aber dicker werden sie nun gerade nicht.
Apropos Dicke Eier: Warriors und das Drumsolo in Sha-La-La (!) find ich dann doch wieder ganz geil, auf ihre Art und mit meinem inneren Pickelteenie.
Am Ende siegt aber doch der Snob, fürchte ich. 2,9 Punkte, die sich aber leider trotzdem nur nach 2 Sternen anfühlen.
2
Jul 01 2021
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1977
Ash
Ganzen Tag schon "Girl From Mars" als Ohrwurm, und ich mag ihn gern. Überhaupt, die Hits: Oh Yeah, Angel Interceptor und eben Girl From Mars, da soll erstmal jemand kommen und noch bessere Pop-Punk-Smasher raushauen. Rest der Platte geht für mich bisschen unter, ist aber auch nicht schlecht. Meine volle Sympathie geht heute mit 3.4 Punkten nach Belfast!
3
Jul 02 2021
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Speakerboxxx/The Love Below
OutKast
Hm, ja. Hm. Haut mich jetzt über weite Strecken nicht um, leider. Nicht soo gut gealtert. Machen wir Freundschaftspreis - 2,4.
2
Jul 03 2021
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In The Wee Small Hours
Frank Sinatra
Auf jeden Fall was für (später) Abends, und Vielleicht noch eher im Winter? Würde da spontan auch an Suntory Whisky denken - for relaxing times. Gefällt mir jedenfalls richtig gut, und ja: fantastisch, diese Stimme!!
4
Jul 04 2021
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This Is Fats Domino
Fats Domino
3
Jul 05 2021
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Millions Now Living Will Never Die
Tortoise
Meine Güte, das hatte ich ja völlig vergessen, wie konnte das denn passieren?
Fühlt sich an wie eine Wiederentdeckung, und zwar vom selben Format wie die Eno-Platte. Wenn ich der 5 Punkte gegeben habe (was ich jetzt gerade nicht mehr tun würde), dann müsste ich das hier auch, weil sie mich genau am selben Nerv erwischt. Krautig, treibend, fordernd, ständig absichtlich verrätselt und natürlich super artsy. Und intellektuelle Rätsel sind ja immer soo schmeichelhaft!
Hab aber trotzdem jetzt keine Lust auf volle Punktzahl (wie eben auch bei Eno nicht mehr), weil: ich bin zu erschöpft und zu urlaubsreif und wünsche mir, dass die nächste Platte entweder von Oasis ist, oder was zum richtig glücklichen Abwatschen.
3,6
4
Jul 06 2021
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Maxinquaye
Tricky
Massive Attack mit ein bisschen weniger Massive Attack, insbesondere vielleicht ohne deren Tiefe, dafür aber mehr Bock auf Prolligkeit und Sex.
Why not?!
3,8
4
Jul 07 2021
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Illmatic
Nas
Keine Ahnung, soll ich jetzt wieder das alte Lied anfangen, von wegen früher war HipHop besser, die MCs haben's mehr real gekeeped und von der Consciousness an sich? Naja, aber für mich ganz persönlich/meinen Geschmack war das schon auch so. Auch wenn Nas meinem Lieblings-Flavor nicht durchgehend am nächsten kommt: meinen kross gebratenen Rehspeck kricht er natürlich trotzdem, und kriegen Premier, Large Professor, Q-Tip und die anderen für die Produktion.
Für seinen supergechillten Old-Newschool-Flow, für das Selbstbewusstsein (mit 19!), für die klare Artikulation, und für Queensbridge: 4 Punkte
4
Jul 08 2021
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Joan Baez
Joan Baez
Hach, die singende Säge ... aber immerhin nicht ganz so schlimm wie befürchtet.
1,7
2
Jul 09 2021
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Exodus
Bob Marley & The Wailers
Onkel Bob - der allgegenwärtige, dessen Odem mich trotzdem nie erweckt hat: Ich hab Roots-Reggae immer noch weniger verstanden als Funk und Soul, und im Gegensatz dazu reizt er mich auch bis heute nur wenig.
Trotzdem (bitte nicht steinigen, Wursthaareträger der Herzen!): schönes Pop-Album, gefällt mir ganz gut!
3
Jul 10 2021
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In Utero
Nirvana
Spät am Tag, und zu diesem erstaunlich unpolierten Abschiedsbrief turned Dreckpunk, (Fuck You All Ich Hab Kein Bock Mehr!) ist ja nun alles gesagt. Und sagt es auch selbst: Rape me, I hate myself and I want to die.
I feel you, Kurt.
4
Jul 11 2021
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With The Beatles
Beatles
Ah, die Teeniebeatles. Jung und alles andere als unschuldig, und natürlich muss man jetzt artsy fotografiert werden.
Was den Sound angeht: krass, wie die sich in nur 6 Jahren ab da entwickelt haben werden, aber auch hier schon hör ich sie einfach gern.
3
Jul 12 2021
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Strange Cargo III
William Orbit
Das pendelt erstmal so rum zwischen ganz interessant (hätte ich damals noch besser gefunden als z.B. Orbital) und zeitlos schlimmer Esoterik.
Findet sich dann, nachdem man sich hörbar deutlich bei Andrew Weatherall und The Orb bedient hat aber letztlich in so Ralf Hildenbeutel/Sven Väthschem Ibizasphärengedudel, das damals sicher nicht weh tat, anschließend aber auch nicht gut gealtert ist. Und dann hört man auch schon raus, was er 6 Jahre später auf z.B. Madonnas Ray of Light perfektioniert hat.
Naja. So wegweisend finde ich dieses Album jedenfalls nicht. 2,7 reichen völlig aus.
3
Jul 13 2021
View Album
Protection
Massive Attack
Tatsächlich gerade der Gewinner über Blue Lines. Protection kann mich in schwachen Momenten jederzeit zu Tränen rühren, im Grunde ist jeder Song danach gewagt und Karmacoma auch deshalb so eine gute Wahl, weil Tricky halt diese verschleppte Raubtiernummer mit genau der richtigen Dosis Schulterzucken abliefert die man DA DRAUSSEN als Rüstung drinnen braucht.
Auch danach: tolle Atmosphäre zwischen Flug durch wolkigen Nieselsommer (Three), unbilligen Lounge-Sounds (Weather Storm) und dem direkten Anschluss an Unfinished Sympathy (Euro Child und Sly).
Am schwierigsten waren für mich immer die beiden Horace-Andy-Nummern, hab ich bis heute auch nicht komplett verstanden, nehme die aber gern mit und der kleine Gag mit Light My Fire amüsiert auf jeden Fall!
4,5
5
Jul 15 2021
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Crazysexycool
TLC
Richtig gute Fickmusik. Und anders, als ich sie damals wahrgenommen habe mit Herz, Humor, Hirn und - das natürlich auch damals schon bemerkt - Attitude.
Die Attitude fand ich früher doof, aber jetzt: wie gesagt. Richtig gute Fickmusik. Und mit dem auch besten Osterei (Sexy-Interlude), das ich dazu bis jetzt gehört hab!
3,4
3
Jul 16 2021
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Alien Lanes
Guided By Voices
Wipers finde ich besser. TLC auch.
3
Jul 17 2021
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Music For The Jilted Generation
The Prodigy
Fantastische Platte, auch wieder so ne Wegmarke am Übergang einer Band, in dem Fall von Liam Howletts Schlafzimmerprojekt mit seinen Raverfreunden zum Major Act mit Major Hits.
Mich schocken nach wie vor am meisten die eher klassischen British Breakbeat/Hardcore/Jungle-Nummer mit natürlich allen voran Full Throttle, aber auch Break & Enter und das alles passenderweise ganz zum Schluss gesetzte (keine Gefangenen!) Claustrophobic Sting. Die Hits - Voodoo People, No Good und (hatte völlig vergessen dass die schon da drauf war!) Poison - dann schön in die Mitte gesetzt und schon klar auf die damalige MTV Crowd abgezieltz. Paar Filler drumherum (aber wer Filler wie Their Law hat, hat nun wirklich gar keine Probleme) - und schon haben wir die perfekte Platte für ihre Zeit.
Habe mich immer gefragt, welche Drogen die Band selbst dazu eigentlich im Programm hatte - Kiffen und Alkohol kann ich aus Rezipientensicht aber wärmstens empfehlen.
4,4
4
Jul 18 2021
View Album
Djam Leelii
Baaba Maal
Nicht so richtig meins.
2
Jul 19 2021
View Album
(Pronounced 'Leh-'Nérd 'Skin-'Nérd)
Lynyrd Skynyrd
Würde jetzt gern mal mit so nem Propellerboot über die Bayous gefahren werden.
Kriege leider den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass das inzwischen wahrscheinlich schlimme Redneck-Musik ist. Bzw. wahrscheinlich auch immer schon war, aber die Rednecks halt schlimmer denn je sind.
Sorgt für Punktabzug.
2
Jul 20 2021
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Straight Outta Compton
N.W.A.
Ah, das West-Coast-Pendant zu Public Enemy. Hätte man denken können, so vom Sound-Design der Single her. Ist natürlich falsch, weil: da politisch radikale Consciousness-Typen mit Militär-Fetisch aus Brooklyn und Qeens, hier hedonistische Gangsta-Typen aus Compton, natürlich mit Guns. Und auch der Sound bleibt nach dem starken Einstieg mit Straight Outta Compton so gar nicht beim Bomb-Squad-Design von PE, sondern hier zeigt der junge Dre mal, wo er eigentlich hin will. Und da klingen die Raps dann klar nach 80ern (man nehme nur mal den Freestyle-Style in Compton's N The House oder, da klingt es wirklich dated, I Ain't Tha 1) und pumpen die Beats schon Dres reduziert bis sonnigen, aber immer superbassstarken Dicke-Boxen-Funk.
Für Deutschrapfans von heute ist das vermutlich gar nichts, für nen alten Mann aber immer noch eines der stärksten HipHop-Alben die wir hier bisher hatten, und sei es nur als Zeitdokument.
4
Jul 21 2021
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The Only Ones
The Only Ones
Kannte ich bislang überhaupt nicht! Für ne frühe Punk(?)-Platte erstaunlich differenziert und vielseitig. Launisch und auch angenehm weird. Gute Mischung aus Partytracks und Introversion. Jetzt weiß ich, wo sich z.B. Ezra Furman den Most geholt, aber bestimmt auch Steve Malkmus gut zugehört hat, und natürlich die Manics. Favourite Track nach zweimaligem Durchhören: The Beast.
Fast schon The-Who-mäßig bombastig in manchen Passagen auch, hätte ich nicht erwartet.
3,5 gibts dafür gern!
3
Jul 22 2021
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Fleet Foxes
Fleet Foxes
Ich mag diesen Hipster-Knabenchor ja gern, finde das auf Albumlänge inzwischen aber etwas zu eintönig. Trotzdem: wirklich schöne Musik!
3
Jul 23 2021
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Iron Maiden
Iron Maiden
Fand ich ziemlich uninteressant. Nicht mal die Stimme des Sängers nervte wie erwartet, da - TIL - Bruce Dickinson da noch nicht dabei war.
2
Jul 24 2021
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Smokers Delight
Nightmares On Wax
Am meisten wundert mich gerade, dass Smoker’s Delight auf Warp erschienen ist - könnte aber zum Teil erklären, warum es auf dieser Liste ist.
Jedenfalls so ziemlich das Gegenteil von aufregender Musik; Tapetensound passend zum Tapetencover. Ganz nett arrangiert alles, wurde in den 90ern auch viel gekifft zu. Aber hat es was gebracht? Ich weiß ja nicht.
2
Jul 25 2021
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Unhalfbricking
Fairport Convention
Erstaunlich viel besser, als ich nach erstem (wenn auch erwarteten) Erschrecken beim Einsetzen des Gesangs befürchtet hatte. Nein, klassischer Folk ist wirklich nicht mein Blumenkranz, und mit ihren klaren Stimmen und reinen Gemütern machen diese wie aufrechte Idealisten klingenden jungen Nervensägen mich regelmäßig durstig nach Dosenbier und Kirmes.
Hier aber änderte sich der Eindruck an dem spätestens dritten Song plötzlich, klingen die Fiddles irgendwann mehr nach Velvets als nach Panflötensurrogat, auch in die Stimmen mischt sich gehörig Rauch und die Grooves schaffeln ja fast schon schmutzig verschleppt dahin. Da kommen sie fast schon an die 4-Sterne Grenze, und vielleicht werden sie sie beim (nicht unwahrscheinlichen) dritten Durchgang sogar durchbrechen?
3
Jul 26 2021
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Snivilisation
Orbital
Da intelligisiert er sich dahin, der ich sag mal "Deutschlehrertechno" (hier natürlich jede im Land des Rezipienten gelehrte Muttersprache einsetzen). Und es ist nicht alles nur lyrisch, sondern immer auch mal schön auf die 12, zum Beispiel in Sad but True und Crash and Carry. Und genau da gefällt mir das Album am besten. Wenn einem zwischendurch mal die Entenfüße einschlafen, wie z.B. auf Kein Trink Wasser (Achtung, Deutschlehrer, bitte mal den Wortwitz aufklären wer kann!), wird man anschließend mit ein paar Quality Seconds unsanft geweckt, dieser Komplex hatte in seiner Dichotomie allerdings auch nur in etwa den Originalitätsfaktor eines von mir mit 17 aufgenommenen Mixtapes.
Zum Abschluss hin dann wieder etwas "Intelligent Techno", diesmal aber in wärmer und flächiger und vielleicht nicht ganz so ausgetüftelt. Ich würde dem ganzen mal 3,1 Punkte geben.
3
Jul 27 2021
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Tonight's The Night
Neil Young
5-Sterne-Song: „Borrowed Tune“.
3
Jul 28 2021
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Odessa
Bee Gees
Hui, da hüpft das Schlagerfanherz und tanzt mit Abba Ringelreihen. Mit einem Auge nach den Walker Brothers schielend, mit dem anderen die Monkees genau im Blick, bums!- schon ist man vor den Pfosten gerannt, so vernehmlich dass sogar Lennon/McCartney kurz rüberschauen.
Manches ist ja schon schön* auf diesem Megamix aus Folk, Orchesterschmock, jugendfreier Psychedelik und Ziegenlauten, aber ... ja, ach nee. Udo Jürgens hat mich auch nie überzeugt.
*Melody Fair, Whisper Whisper
2
Jul 29 2021
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Gris Gris
Dr. John
Exotisch! Darf man sagen, als Vollwestfale, oder? Ich find das ziemlich geil - gleite gerade noch durch "Walk on Guilded Splinters".
Zum Glück nur auf Platte, in echt würde mich das viel zu stark ängstigen alles. Super schwül, irre Blicke, jede Menge mir unbekannte Drogen am Start, Magick und Voodoo - weiß man denn, ob's nicht doch wirkt?!
Musikalisch zwar nicht immer voll mein Ding, aber für den Headtrip ziemlich perfekt. Machen wir 3,6 draus!
4
Jul 30 2021
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Kenza
Khaled
Tat nicht weh, hat mich leider aber auch gar nicht berührt - bislang ist Rai offenbar nicht meine Musik.
1,9
2
Jul 31 2021
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Remain In Light
Talking Heads
Auch hier mal wieder: vielen Dank an die Liste, ich hatte mir diese Hymne an Polyrhytmik, superschlauen/superernsthaften Artschoolquatsch und Eno-Skillz (inkl Anwerben von Adrian Below und so) nämlich vorher nie ganz angehört. 4.4!
4
Aug 01 2021
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Violent Femmes
Violent Femmes
3
Aug 02 2021
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The Velvet Underground
The Velvet Underground
Würde man dieser Liste 2 Nullen streichen, diese Platte wäre unzweifelhaft immer noch drin. Und zwar völlig zu Recht, weil das hier nimmt aus sich selbst heraus so viel vorweg, dass mich ernsthaft wundert warum man nicht ein eigenes Genre danach benannt hat. Aber gut, Punk, Garage, Glamrock auch das sind ja schöne Namen. Solange ich das mit dem Heroin nicht selbst ausprobiert habe, ist das hier auf jeden Fall Ersatzdroge of Choice. Oh, but I guess that I just don’t know.
5
Aug 04 2021
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Blackstar
David Bowie
Woah. Harter Stoff, gerade für Freunde Polnischer Abgänge - wie mich - wenn jemand sehenden Auges sein eigenes Sterben vertont. Und dann natürlich alles andere als irgendjemand. So gleitet es dann direkt schon im ersten Song dahin, vom stotternd dissonant gequält kämpfenden ins paradiesisch jenseitige, wenn der Stern erloschen ist. Immer noch da natürlich, massiver denn je und mit mächtiger Gravitation - aber dunkel, unbelebt, nicht mehr leuchtend.
Bis dahin aber gibt es noch jenseitiges abzuarbeiten, hektisch wie in „Sue“, aber auch alles zu geben - was schlicht - I can’t give everything away - nicht mehr geht und mich gerade derart melancholisch stimmt, meine Güte.
Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Dem Universum ist das alles egal.
Vielen Dank, für alles.
5
Aug 07 2021
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Let's Get It On
Marvin Gaye
Gute Sexmusik, aber bisschen weniger deep als (natürlich) What‘s Going On.
3,6
3
Aug 08 2021
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Gentlemen
The Afghan Whigs
Joah, viel Kraft, mal gebrochen mal brünstig. Insgesamt nicht ganz meine Sorte Grunge.
2
Aug 11 2021
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Natty Dread
Bob Marley & The Wailers
Hat mir in seiner oldschooligkeit und seiner größeren Nähe zum Soul besser gefallen als Exodus neulich.
3
Aug 17 2021
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Goo
Sonic Youth
Muskulöse Platte. Punk. Protofeministisch noch bevor es wieder Mainstream wurde. Steve Shelley ist das gar nicht so geheime Kraft-Tier der Band. Giving a fuck about not giving a fuck.
4
Aug 18 2021
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Rio
Duran Duran
Ist mir etwas zu einseitig, muss ich zugeben. Hedonistisch, pumpend, aber irgendwie nicht raffiniert genug. Zu kokainig, ich glaube das könnte ein treffender Ausdruck sein. 2,5
2
Aug 19 2021
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Sheer Heart Attack
Queen
Joah, Queen: bin ich jetzt kein Experte für, aber auf dem Album haben sie langsam ihren Sound gefunden, kann das sein? Satter Hardrock, Freddies Powermoves, endlich auch in Richtung schrill und Operette (ich bin von sowas ja eigentlich gar kein Fan, aber …)
Werd ich mir wahrscheinlich nicht mehr so oft anhören, aber: gefällt schon. Favourite Song: In The Lap Of The Gods.
3.4
3
Aug 20 2021
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The Who Sell Out
The Who
Gefällt mir gut - die Idee mit dem Radiosender und den Commercials, der plötzlich auch hier psychedelisch werdende Sound, die fantastische Singe "I can see for miles", der Anfang mit Armenia City.
Das Cover-Artwork ist großartig, der Humor und die zero fucks given Attitüde auch.
Bin in Laune für 4 Punkte, und wäre ich damals jung: die Beatles wären mein Ding, aber The Who meine Bande gewesen.
4
Aug 21 2021
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The Köln Concert
Keith Jarrett
Ja, das ist ganz schöne Musik. Sohni findet das auch.
Aber, mit Bitte um Entschuldigung für Bock auf Schlägerei: ich empfinde sie als Geklimper. Berührt mich kaum, macht auch wenig Lust mich tiefer zu öffnen, und das Label "meistverkaufte Solojazzplatte aller Zeiten" is ja nu auch kein Qualitätssiegel.
Super Story natürlich mit der jungen Vera Brandes, dem kaputten Flügel, dem R4 und dem Essen, aber trotzdem: Mer losse d'r Dom in Kölle und wollen heute mal nicht mehr als 2,4 geben.
Köbes, bringen Sie mir einen Tee!
2
Aug 22 2021
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Kings Of The Wild Frontier
Adam & The Ants
Ich finds ganz gut. Bin gerade noch bisschen auf der Suche warum das hier gelandet ist, aber wenn ich mir so das Erscheinungsjahr vor Augen führe: passt schon. Schöne Mischung von Punk-Attitüde mit Glam, Surf und Tribal Beats. Entertaining! War bestimmt spannend wenn man mit Adam und den Ants ausgegangen ist.
Extra Props an mich wegen sofortigen Erkennens des Link-Wray-Zitats in Killer In The Home.
3,4!
3
Aug 23 2021
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Everything Must Go
Manic Street Preachers
Wenn Theatralik, dann gern diese hier. Dennoch muss ich leider feststellen, dass diese Platte, die an meinem in reichhaltigerer Fülle badenden jüngeren Ich etwas ungeschmeckt vorbeifloss meine verwitterte Gestalt nicht mehr ganz so anrührt. So bleiben mir die ewigen A Hits Design For Life, Eveything Must Go, The Girl Who Wanted To Be God und No Surface All Feeling auf ewig Hits, während der Rest dahinter leider verschwindet.
3,9 aber natürlich für immer!
4
Aug 24 2021
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American Idiot
Green Day
Ich wünsche Green Day per se alles Gute. Gute Jungs, Erfolg verdient, Power-/Pop-Punk ist voll ok. Fühle mich halt nur nicht so angesprochen von denen, aber muss ja auch nicht.
Zu dieser Platte: super Anliegen, der Protest gegen die Bush-Regierung, die Neocons und alles was sie natürlich weiterhin falsch und nur schlimmer gemacht haben. Sie hätte noch viel viel mehr Gehör verdient gehabt als sie immerhin schon hatte, aber der Kamp geht weiter. Ich bin halt nur kein Fan von Musicals, und für Konzeptalben reicht meine Aufmerksamkeitsspanne in der Regel auch nicht wirklich. Trotzdem: irgendwie möchte ich Props dafür geben.
Deshalb: auch wenn mich das musikalisch nicht so reizt, bekommen diese kalifornischen Toten Hosen die Punkte, die man für die simple Idee und Umsetzung ruhig mal geben darf. Und den guten Wunsch, dass es sich irgendwann auch auszahlt.
4
Aug 25 2021
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At Fillmore East
The Allman Brothers Band
Brauchte ein bisschen zum warm werden, hab das zunächst für den üblichen Bluesrock gehalten und fand das nur aus Bildungsgründen interessant, aber nicht näher wichtig für mich. Dann aber zündete die Jam-Session bei Elizabeth Reed, und plötzlich sah das alles ganz anders aus. Wild, orgiastisch schon fast! Getrieben von dieser geilen frei shuffelnden Rhythmik dann die gedoppelten Gitarren, ich hätte mich direkt ausgezogen, wäre ich im Fillmore East dabei gewesen! Direkt dann noch mal auf Repeat, und dann das ganze Ding noch mal. Ähnlich sieht's natürlich mit You Don't Love Me aus - ist mir beim (zugegeben) nebenbei hören im ersten Durchgang total durchgegangen. Im zweiten Durchgang, diesmal auf der Deutschen Autobahn (gut!), hat das die Fahrt dann ganz anders dahinfließen lassen. Richtig super, trotz Gitarrengewichse. Aber auch das muss man ja mal sagen: diese Art Gitarre zu spielen mag heute vielleicht bisschen alt wirken - damals war das aber noch keine 10 Jahre alt, right? Und überhaupt, haben die Allmans nicht die gedoppelten Gitarren überhaupt erst (mit-) erfunden? Ist nicht immer mein Ding, in diesem Rahmen aber total.
Insofern: nicht alles auf der Platte funktioniert gleich gut für mich - aber das, was funktioniert, zündet so richtig.
3,85
4
Aug 26 2021
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Dire Straits
Dire Straits
Wahnsinn, wie abgeklärt das klingt. Auf nem Debüt-Album!
Muss gestehen, dass ich es nur weitgehend nebenbei gehört habe als Soundtrack zum Aufbau eines Waschtisch-Unterschranks, große Tiefe konnte ich dabei nicht heraushören. Aber die frappierende Ähnlichkeit der Harmonien/Melodieführung von "Wild West End" zu Becks "Golden Age".
Sehr angenehm war es auf jeden Fall, ich würde es wieder tun!
3
Aug 27 2021
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Germfree Adolescents
X-Ray Spex
Die lila Batiktruppe aus dem JuZe war dosenstechen beim Sex-Pistols Gig und hat jetzt auch ne Band. An der Rotzkanne: Adelheid, die sich aber jetzt Ätzy nennt.
Gebe knapp mehr als 1,5 Punkte und muss jetzt erstmal Candy Dulfer hören.
2
Aug 28 2021
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Ace of Spades
Motörhead
Lemmys Stimme und die satte Produktion? Bisschen ne Wohltat, wenn man das so sagen kann, nach der Vortages-Auswahl. Gefällt mir dann auch aus genau diesen Gründen schon mal wirklich gut. Dazu diese Rauhbeinigkeit, die aber auf mich selten aggressiv wirkt, sondern halt hedonistisch. Saufen, Speed und unterwegs sein: We Are The Roadcrew!
Für mich: 3,7
4
Aug 29 2021
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Seventeen Seconds
The Cure
Spärlicher als zB die Pornography neulich, und weniger düster als erwartet. A Forest ragt monolithisch und dunkel lockend raus. Bei M hat dann Johnny Marr gut hingehört, und 17 Seconds lassen mich umwölkt zurück.
Gefällt mir gut und bekommt 3,7
4
Aug 30 2021
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British Steel
Judas Priest
Metal. Nicht immer mein Ding, aber das hier ist schön klassisch, trocken, treibt gut nach vorn.
3
Aug 31 2021
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Different Class
Pulp
Vielleicht ist mir ja Pulp auch die liebste all derjenigen Bands die man damals unter Britpop zusammengefasst hat. Tolle Platte hier, eigentlich nur Hits drauf. Sex (!) Drogen (!), Schlägerein, und dazu Jarvis' sleazy Cockyness dir mir immer das Höschen jucken macht. Klassenkampf und süße Rache natürlich als beherrschendes Thema ("I Spy", meine Güte!), und das alles wahnsinnig schlau ohne auch nur ein bisschen verkopft zu sein. Ich möchte 5 Punkte geben - bringe aber trotzdem heute nur 4 raus. Werde schon noch rausfinden woran das liegt. Trotzdem: Big Love!
4
Sep 01 2021
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Go Girl Crazy
The Dictators
Gudelaunesaufpunk. Warum nicht?!
Reißt mich aber gerade nicht ausm Dorf, und 1975 hätte ich (behaupte ich einfach mal) wahrscheinlich lieber Kraftwerk gehört oder Thin-White-Duke Bowie.
2
Sep 02 2021
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I Should Coco
Supergrass
Keine Zeit gehabt zum Durchhören heute, Bewertung mal nur basierend auf wie das früher war:
We are young, we run green
Keep our teeth nice and clean
See our friends, see the sights
Feel alright
Alles gesagt, fantastischer Soundtrack dazu!
4
Sep 03 2021
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Rip It Up
Orange Juice
Ich höre, wie diese hierzulande ja leider stark unterrepräsentierte Band ihre Nachfolger beeinflusst hat, zum Beispiel Kajagoogoo, die Happy Mondays oder auch Rocko Schamoni. Schätze ich alle sehr, genauso wie die Einflüsse die man der Platte wiederum anhört - Afrobeat, Eno/Bowie, Eno/Talking Heads; solche Sachen. Muss gerade mal nachschauen wer die eigentlich produziert hat? Ah, ein "Marlin Hayes", kenne ich gar nicht.
Also jedenfalls: gefällt mir gut, auch wenn es mich hier gerade nicht vom Hocker haut. Dafür knapp an die Untergrenze des nächsten Levels ran.
3,5
3
Sep 04 2021
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Deloused in the Comatorium
The Mars Volta
Hm, nee. Emo sowieso nicht mein Ding, und dann noch diese Dringlichkeit und das Pathos, und dann noch kombiniert mit Prog-Rock-Attitude. Klares „nein“ für mich.
Extrapunkt von mir aus für die originelle Effektauswahl und die natürlich massig vorhandene Musikalität, aber auch dann bleiben wir unter 2.0.
2
Sep 05 2021
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The Blueprint
JAY Z
Ich hör dem Jigga gern zu bei seinen Geschichten, Takeover und so: muss ich halt selbst kein Gangster sein. Leider aber find ich seinen Flo meistens nicht so relatable, Stimme auch nicht. In Lyrical Exercise, fast ganz am Ende hör ich noch am liebsten hin, aber da hab ich die Stimme schon langsam über. Typ hat natürlich brillant den Underground mit dem ganz großen Bling versöhnt und außerdem diese Platte am 11.9.2001 veröffentlicht, alles ganz geil, aber … heute bei mir nur bisschen meh.
2
Sep 06 2021
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Back To Black
Amy Winehouse
Find ich ganz ok, so musikalisch. Solider Soul, gutes Handwerk, geschmackvoll arrangiert. Natürlich nichts neu erfunden, aber muss ja auch nicht. Neige bei Mrs. Winehouse leider aber auch zu latenter Oppositionspose wegen zu starker Verklärung als Ikone, die sie in jedenfalls meiner Wahrnehmung nie war. Aber was weiß denn ich schon.
3
Sep 07 2021
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Surf's Up
The Beach Boys
Wow! Hatte ich überhaupt nicht auf dem Zettel, dieses psychedelisiert müde, angenehm gebrochene und dann ganz erwachsen wieder zusammengesetzt endlich aus Brians riesigem Schatten getretene Spätwerk der frühen Beach Boys. Trifft heute einen ganz weichen Soft Spot bei mir, muss mich bisschen zügeln, nicht die (vielleicht doch diskutable? Ich weiß es schlicht nicht und bleibe vorsichtig!) Höchstnote zu vergeben für diese großartig aufgebaute Reihe von Hits, die spätestens ab Student Demonstration Time so richtig ins Bewusstsein tritt, nur um jenes dann mit Feel Flows direkt wieder aufs angenehmste zu vernebeln.
Leute/Leut: vielleicht hab ich seit jetzt gerade eine neue Lieblingsplatte von den Beach Boys. Ziemlich gut möglich sogar.
4,5 - und vielleicht werden es noch mehr!
4
Sep 08 2021
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Back to Mystery City
Hanoi Rocks
Finnlands Antwort auf Mötley Crüe, ich hatte mich bisschen darauf gefreut, die auf der Bahnfahrt zur Arbeit zu hören. Schön raunchy/horny sich im Regionalexpress nach L.A. denken, den inneren Kajal am Anschlag und so.
War aber Fehlanzeige wegen schlimmer Langeweile. Konventioneller hätten die Sounds nicht gehen können, und Texte wie aus ner Bravo-Fotolovestory.
Totale Enttäuschung.
1
Sep 09 2021
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Arise
Sepultura
Alles drin, was damals für mich an Sepultura neu und aufregend war (Metal war nicht mein Ding): Blast Beats, Brutalität, Ambient Sounds aber gleichzeitig so konzentriert, kompakt, ohne die (ich kannte und kenne mich im Metal nicht aus) damals üblichen Leder- und Gore-Klischees zu bedienen. Die Indie-Variante von Thrashmetal sozusagen. Gut zum Autofahren, gut für die Arbeit im Home Office.
3
Sep 10 2021
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First Band On The Moon
The Cardigans
Joah, klingt wie Tommy und Annika, die in den 90ern auf Sixties-Feelgood-Pop machen, mit Elementen aus Tropicana, Easy Listening, freundlicher Psychedelik und selbst aufgesetztem Pfefferminzlikör.
Huch, es SIND Tommy und Annika, die in den 90ern auf Sixties-Feelgood-Pop machen, mit Elementen aus Tropicana, Easy Listening, freundlicher Psychedelik und selbst aufgesetztem Pfefferminzlikör? Na wer hätte das gedacht!
Jedenfalls kommt mir das hier nicht mehr ganz so originell und frisch vor wie vor 25 (!) Jahren, als es noch viel Spaß brachte, das in voller Lautstärke im Wechsel mit Pizzicato 5 über den Zeltplatz beim Dynamo Festival zu blasen. Was es damals aber auf jeden Fall war. Und nett anzuhören ist es ja auch immer noch, daher: gern 2,8 dafür!
3
Sep 11 2021
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Bringing It All Back Home
Bob Dylan
Dylan für Anfänger: nur Hits drauf, der Beat spomped, der Meister hat Bick auf Entertainment, und auf Maggies Farm wird heute bestimmt nicht mehr gearbeitet. Bringt mich immer noch nicht auf den völligen Hobo-Trip, aber trotzdem: von hier aus gern weiter mit uns, Mr. Zimmermann!
(3,5)
3
Sep 12 2021
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Live!
Fela Kuti
Wie das grooved, und dann noch mit dem endlosen Tony-Allen-Solo hinten dran. Beim Autofahren gehört: bester Stuff!
4
Sep 13 2021
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Dummy
Portishead
Eigentlich ist das schon auch ziemlich guter HipHop. Also von den Beats her, natürlich nicht vom Gesang - aber die Beats: hört hin Leute, DIE sind das, weshalb das hier TripHop genannt wird. Trippy, mit schönen Samples bzw. direkt eingespielten singenden Sägen, Rhodeses und was sonst noch so schön traurig/psychedelisch/schaurig leiern kann.
(Wieder-)Entdeckung für mich wäre It's A Fire, vor allem aber auch Biscuit Box.
Für mich als Gesamtkunstwerk nicht ganz auf Flughöhe ihrer ebenfalls Bristoler Kollegen von Massive Attack, musikalisch aber auch nicht weit darunter.
4
Sep 14 2021
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Talking Heads 77
Talking Heads
Hat zu wenig von dem was ich an den Talking Heads wirklich mag: den zwingenden Groove. Dafür mehr artsy Hysterie wie in Who Is It? und letztlich auch dem Hit, Psycho Killer.
Mag wiederum das krautige in My Compassion und frage mich sowieso, wann hier mal die großen Kraut-Alben auftauchen in der Liste? Hallo? Es wird Zeit!
Als Fazit jedenfalls: ist ok, perfektes Handwerk und so, würde mich aber noch nicht zum Fan machen.
3
Sep 15 2021
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For Your Pleasure
Roxy Music
Ich mag - schon wieder - das krautig treibende in Beauty Queen, genauso und aus aus selbem Grund natürlich The Bogus Man. Es geht voran! Und ganz zum Schluss, in "For Your Pleasure" hört man dann ja schon sehr deutlich raus, wo Eno eigentlich hin wollte und was er konsequenterweise dann auch wenig später ohne Brian Ferry, aber mit z.B. Bowie oder Byrne/den Talking Heads fortführt.
Was Ferry angeht, wird mir bewusst dass ich bei aller grundsätzlichen Sympathie halt doch zu wenig Fan von Glamrock und weniger noch von Theatralik bin um das in seiner Gesamtheit so richtig super zu finden; Strictly Confidential z.B. kriegt mich gar nicht so, und eigentlich nicht mal Do The Strand. Falsche Jugend gehabt vielleicht, ich weiß es nicht.
Trotzdem; verkehrt ist das alles nicht, ich kann dem auf jeden Fall 2,8 geben.
3
Sep 16 2021
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Car Wheels On A Gravel Road
Lucinda Williams
Bekomme ich schöne Sheryl Crow-Vibes von. Läuft wunderbar durch ohne groß hängen zu bleiben, und dürfte auch jederzeit wieder laufen.
3
Sep 17 2021
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Ramones
Ramones
Mir egal was die anderen sagen
5
Sep 18 2021
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Pretenders
Pretenders
Hab’s am Freitag schon gehört, daher nur Gesamteindruck aus dem Gedächtnis hier: großartige Stimme und Attitude, der man nicht anmerken würde dass das hier ein Debutalbum ist. Nun gut, Chrissie Hynde hatte bis dahin auch zwischen Akron, London und Paris schon ne Menge Rock’n’Roll hinter sich gebracht und außerdem für die Platte nur die derbsten Checker aufgekehrt. So klingt das dann auch: nach Erfahrung, Sehnsucht, Lust, Dreck und Eleganz. Klassisch, möchte ich sagen und vergebe 3,3
3
Sep 19 2021
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Led Zeppelin III
Led Zeppelin
Keiner kann die Kickdrum besser als John Bonham (generell kann kaum einer besser als John Bonham). Aber ansonsten: Ah, die Mega-Unsympathen Page & Plant mal wieder am schwer machen dran, ihre Musik, die man ja wegen ihrer beschissenen Voll-Toxizität so gern scheisse finden möchte, auch angemessen scheisse findet. Geht bei mir leider nicht so richtig, die können halt wirklich was und ich mag auch Songs wie That's The Way wirklich gern, obwohl Bonzo da ja nicht mal drauf zu hören ist. Naja, trotzdem kann ich mich immer drauf rausreden dass Bluesrock nicht wirklich meins ist, jedenfalls nicht dauerhaft. Mögen meine 2,7 Punkte Plant in den Arsch fahren und an Pages Eiern wieder rauskommen.
3
Sep 20 2021
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Searching For The Young Soul Rebels
Dexys Midnight Runners
Krisch direkt Chumbawamba-Vibes von. Juchzgesang, Bläser, Ballonhüte und Latzhosen - ihr macht es mir nicht leicht, Leute. Puh, und der nächste Song (Turning for ...) wird ja noch juchziger/bläsriger. Puh puh puh. Ok, angekommen in No. 3, The Teams That Meet ... - da mag ich die Bläser schon lieber. Bisschen Specials-Style vielleicht? Haha, ok danke - gerade läuft Geno, just to prove me right.
Seven Days Too Long auch ganz gut, hätte ich damals auf den Klassenfeten jedenfalls lieber gehört als zum hunderttausendstenmal Come On Eileen.
Ach, überhaupt wird die zum Ende hin deutlich besser, Yorkshire und Love, Pt. 1: gut zu hören, tatsächlich. Auch die immer wieder hörbaren Specials-Sound: I like. Versöhnt und bekommt 2,7 insgesamt.
3
Sep 21 2021
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Melodrama
Lorde
Erster Eindruck: klingt formelhaft, von Komposition und Produktion und Text - die aktuell übliche ganz große, hybride Pop-Nummer. Bisschen edgy, bisschen knackig sparsam UND wahnsinnig opulent (I know …).
Wer und wann hat diese Sounds eigentlich mal angefangen? Timbaland bei Aaliyah? Werden wir das hier noch erfahren?
Erster charming Moment: das hinterhergefragte „of a boy?“ in Louvre.
Überhaupt: ganz charming, wird nach hinten raus auch nicht schlechter. Schön, das gehört zu haben; hat trotzdem kein tieferes Interesse geweckt.
2,7.
3
Sep 22 2021
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Private Dancer
Tina Turner
Hätte ich mehr von erwartet. Ziemlich langweilige 80er Mainstream-Nummer mit 1,8 Punkten.
2
Sep 23 2021
View Album
Fear Of Music
Talking Heads
Ja. Da war für mich jetzt nichts herausragendes dran.
2
Sep 24 2021
View Album
John Barleycorn Must Die
Traffic
Langweilig
2
Sep 25 2021
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The Bends
Radiohead
On par mit den besten Britpop-Zeitgenossen. Bei mir damals trotzdem nur am Rand der Wahrnehmung weil ich weiß auch nicht. Thom Yorkes Monstranz aus Artyfartyness wo ich doch nur dröhnen wollte?
Egal, jetzt das, was sie dafür locker verdienen: 3,8.
4
Sep 29 2021
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Yeezus
Kanye West
Bedrohlich, elegant, enigmatisch und stumpf in die Fresse. Musik für moderne Droogs jeder Farbe. Schwanke zwischen Angst, Ekel, Bewunderung und Extase.
4
Sep 30 2021
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My Aim Is True
Elvis Costello
Krieg ich latente Jonathan Richman-Vibes von. Aber mit mehr Soul natürlich, dafür weniger Lustigkeit. Ist ganz ok, macht mich aber noch nicht zum Fan, diese hier.
2,8
3
Oct 01 2021
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Exile On Main Street
The Rolling Stones
It‘s a grower on me, und ein Denkmal für Charlie Watts. Faves: Let It Loose, Rocks Off und Shine A Light.
4
Oct 02 2021
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At Budokan
Cheap Trick
Gibt auf jeden Fall Punkte für die Lebhaftigkeit. Ich mein: das ist Rock, das ist Energie und das ist Showbiz, und das ist schon ganz geil - auch was die Japaner draus machen!
Aber was das? den? die? Budokan damals zum Überkochen brachte, ist mir dann doch auf der einen Seite zu viel, und auf der anderen zu wenig. 1,9
2
Oct 12 2021
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Screamadelica
Primal Scream
Kann dieses Album nicht unvoreingenommen hören; da ist immer noch der Teenager, der 1992 die britische Rave-Welle aus zweiter bis dritter Hand mitfieberte, und dann auch der Erwachsene der das Ding in verschiedensten Phasen immer wieder gehört, rezipiert und live aufgeführt gesehen hat.
Aus heutiger Sicht ist das denn auch vor allem ein Cross-Over-Album, das die Vorlieben drogenaffiner Ghetto Kids aus Glasgow für Soul und Southern Rock mit den drogenaffinen Dancefloor-Skills von Andrew Weatherall und der drogenaffinen Umarmung von Ecstasy, Ibiza und Sonnenschein in einen Topf wirft, ordentlich schüttelt und zum strahlen bringt.
Nicht alles hat die Zeiten gleich gut überstanden, dennoch scheinen Hymnen wie Come Together durch alle Jahrzehnte und versetzen noch heute in Rausch und Liebe. Rave on!
4
Oct 13 2021
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Vulgar Display Of Power
Pantera
Das war (und ist!) truly Musik zum Eltern schockieren. Geiler Maschinengewehr-Metal! Diese Sattheit der Drums, ich könnte direkt jemanden verprügeln.
Nutzt sich - für Nicht-Metal-Fans - auf Albumlänge bisschen ab/wird eintönig, aber trotzdem mit 3,4 knapp unter 4 Vollsternen raus.
Fucking Hostile!
3
Oct 14 2021
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Vol. 4
Black Sabbath
Ja, wäre ich mehr Metal, ich könnte es wahrscheinlich noch mehr schätzen. Auch, und wahrscheinlich insbesondere, dass hier die Metalpfade ja schon teilweise wieder verlassen werden, zugunsten von harter Psychedelik oder wie ich das jetzt nennen würde. Das hier, in seiner satanischen Hendrix-artigkeit finde ich auch fast furchteinflößender als zB War Pigs und was ich sonst so erstmal mit BS verbinde. Trippiger und treibender sowieso.
Bekommt also fast 4 Sterne von mir, ach und wieso eigentlich nur „fast“?!
4
Oct 15 2021
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The Hangman's Beautiful Daughter
The Incredible String Band
Ja, natürlich gibt es diese psychedelisch verspuktten Momente auch schon direkt im ersten Song, Koeeoaddi Theme, aber direkt danach im Minotaurenthema singt er wieder, der Gauklerchor und ich sehe die Angestellten des Ministry of Silly Walks vorbeischlendern. Witches Hat: ja nun, hallo Catweazle. Später dann auch mal Blaupausen für zB die Fleet Foxes (Waltz of the New Moon) und so, mehr Psychedelik (Three is a Green Crown), die icu aber von George Harrison schon besser gehört haben will.
Lässt mich etwas ratlos zurück, ich will das doofer finden als ich es tatsächlich tue. Vergebe salomonische 2,6 und tue trotzdem nur 2 Sterne drauf. So.
2
Oct 16 2021
View Album
Darkness on the Edge of Town
Bruce Springsteen
Fängt hart Knödeln an und hätte mich fast schon wieder verloren. Geht dann im weiteren Vermauf Richtung „ok“, aber eine der Erkenntnisse die ich aus dieser Reihe hier ziehe: bei aller Grundsympathie; musikalisch hat der Boss mir nicht so viel zu sagen, das ist mir meist zu schwülstig und zu Hans-Hartzig.
2
Oct 19 2021
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Lady Soul
Aretha Franklin
Ich saß genervt vom Zeitverzug in der Regionalbahn. Aretha auf den Ohren hat meine Laune ein wenig aufgehellt, aber leider immer noch nicht ausreichend genug, um mich in Bonn angekommen strahlend den Tag umarmen zu lassen.
3
Oct 20 2021
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White Light / White Heat
The Velvet Underground
Absolut hilarious und wunderbar grotesk die Geschichte vom armen Waldo, unschlagbar sweet und leicht unbeholfen mit walisischem Zungenschlag vorgelesen von John Cale - der mir überhaupt sehr gut gefällt, auch als Sänger von Lady Godiva.
Man möchte baden in dieser Platte, und man kann. In der wohligen, flauschigen Wärme genauso wie in der überall wogenden Salzsäure sich auflösen und transzendent werden - als heißweiße Hitze, kaltweißes Licht. Sister Ray halt - wie schön das genau NICHT auf den Punkt bringt, was sich ausstrecken will, einsaugen lässt.
Verstärker, Verstärker.
5
Oct 21 2021
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Chris
Christine and the Queens
Voreingenommen rangegangen: mir ist die ganze queere Kunst- und Diskursszenerie ja gern mal zu anstrengend. Dann aber positiv überrascht von den Sounds: Super gefälliger, wirklich satt produzierter 80er-Pop zum Einstieg (Frankreich, ey! Überrascht immer wieder ...), klare Referenzen an Janet und Paula und Scritti Politti und The Human League. Ich mag sowas ja wirklich ganz gern.
Irgendwo bei ca. Goya Soda setzt erstmals freundliche Langeweile ein, ab What's-her-face dann leichter Wechsel der Soundscapes, aber weiterhin in gefälligen 80ern, no Diggity. So richtig meine Erwartung/Vorurteil trifft das Ding dann erst mit dem letzten Song auf CD1. Angestrengt anstrengend.
Und dann geht die zweite auch schon wieder so weiter wie die erste angefangen hat. Deshalb auch der nächste, zur Abwertung führender Kritikpunkt: Warum more of the same? Warum diese Hybris? Wer braucht das? Niemand? Niemand. Als auf der zweiten Seite nochmal Goya Soda lief, nur diesmal mit Ausrufezeichen bin ich kurz erschrocken und dachte: oh nee, aus Versehen einfach nochmal die erste gehört. Aber ah, ok. Das sind dann Varianten der ersten Seite, English/Francais und so. Aber ist das notwendig? Really? Not really, pardonnez-moi.
Bei mehr Kompaktheit wäre ne 3 durchaus drin gewesen, aber so ...
2
Oct 22 2021
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Eagles
Eagles
Das shuffelt und slidet sich sehr angenehm durch, man möchte sich auf nen Truck setzen und aber bitte nicht über die Deutsche Autobahn fahren, sondern nen Highway entlang, natürlich.
Ich mag diesen Harmoniegesang gern und die Sanftheit (gelegentlich gebrochen durch "Rocker" wie Tryin'), und die wohlige Atmosphäre die dieser durch und durch MoR ausstrahlende Klassiker erzeugt.
Dazu kommt: für ein Debütalbum, bei dem sich der Sound der Band ja offensichtlich auch gerade erst im Diskurs mit dem Produzenten so richtig gefunden hatte, klingt der Sound hier schon wieder derart ausgereift.
Respekt, volle 3,3 Punkte dafür!
3
Oct 23 2021
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Illinois
Sufjan Stevens
Oh, wow - direkt die ersten Klänge versetzen sofort in die Nuller zurück. Hatte ich tatsächlich ein bisschen vergessen, das alles!
Naja, und wie damals geht es mir auch heute: Respekt vor dem Handwerk und der filigran ausgearbeiteten Ziselierung - allein: es kickt mich nicht so wirklich. Die neue Whimpigkeit zu der Zeit, da musste ein alterndes Kind der 90er sich erstmal dran gewöhnen. Eben noch Grunge und Bratpop und Big Beat und die Strokes, nun plötzlich Sufjan und Connor und Elliott und Win mit ihren zittrigen Männerstimmen, ihrer Emphase, ihrer Theatralik und ihrer Niedlichkeit. Hm. So richtig hab ich mich auch bis heute nicht damit angefreundet.
Über die weite Strecke (schon wieder so ein anstrengend langes Ding!) ist das niedlich und musikalisch manchmal anspruchsvoll/ambitioniert und immer wieder auch schon - aber auch etwas ermüdend. Was mich zB immer wieder überrascht, sind die Steve-Reich-Zitate, z.B. deutlich hörbar in "Out of Egypt, ...".
Also ja: ganz schön ist das schon.
3
Oct 24 2021
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Modern Kosmology
Jane Weaver
Komplett vermessener Gedanke: wie schön es für mich gewesen wäre, hätte Jane Weaver die bis heute klaffende Lücke gefüllt, die Mary Hansens viel zu früher Tod bei Stereolab aufgerissen hat.
Aber auch solo ist sie natürlich nichts weniger als fantastisch: Motorik-Kraut, flirrende Analogsynthflächen, Hypnosegesang - mehr braucht es nicht, um mich vor jede Klippe zu steuern, und das hier auch nur äußerst knapp an der 5 vorbei.
4
Oct 25 2021
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Gasoline Alley
Rod Stewart
Kurz überlegt, so beim ersten Song, ob er wohl auch mit 18 im Düsseldorf rumrannte. Oder uns wohl im weiteren Verlauf den britischen Bruce Springsteen geben will. Aber nichts davon manifestiert sich danach besonders. Statt dessen satte Produktion (die Drums und Gitarren - fantastisch aufgenommen, oder?), schöne Mischung aus stones-ig groovendem Bluesrock (Gasoline Alley (Kunststück, Ronnie Wood hört man natürlich raus) It’s all over now), Balladen, und weiterer, teilweise einfach sehr stilistischer ausgeborgt und gut abgehangener Weisheit (Country Comfort) und, ja wie soll man das nennen, prä-Americana?
Mit den Eigenkompositionen gegen Ende (Lady Day, Jo‘s Lament) wurd‘s dann für meinen Geschmack bisschen zu folkig, aber dieses präzise groovende You‘re My Girl reißt auch das wieder raus.
Schwankt um die 3,5 - am Ende isses Stewarts für mich an manchen Stellen leicht zu rauchig/harzig klingende Stimme, die noch höhere Weihen verhindert. Aber echt nur knapp.
3
Oct 26 2021
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Boston
Boston
Ach Gottchen
(1.7)
2
Oct 27 2021
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Hounds Of Love
Kate Bush
Interpretin: Kate Bush
Geschrieben von: Kate Bush
Produziert von: Kate Bush
An ihrem eigenen 24-Spur-Mischpult im der Scheune hinter ihrem Elternhaus.
Modern, visionär, zeitlos. Verspukt und großer Pop. Weiblich. Stark. Schwach.
Fucking Brilliant!
5
Oct 28 2021
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It's A Shame About Ray
The Lemonheads
Mag das Album sehr, bin mir aber nicht so sicher warum das auf der Liste ist. War das im Musikjahr 1992 wirklich einer der größten Würfe?
Evan singt jedenfalls schön, und Juliana Hatfields Präsenz finde ich ebenfalls sehr angenehm. Immer wieder auch interessant das Wissen um die allumfassende Fertigkeit der Protagonisten (auch schon damals) und ihren doch so freundlich und nett erscheinenden Output.
Ach so, recht stümperhafte Produktion auch, ist mir erst jetzt aufgefallen.
3
Oct 29 2021
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Heroes
David Bowie
Ah, das Zentralwerk der Berlintrilogie. Ach, hätte man doch nur mehr Zeit, sich dem ausführlicher zu widmen ... es gibt natürlich so viel zu holen und zu reflektieren!
Aber jedenfall, Die Bowie-Stücke natürlich interessant produziert, fast schon wall (no pun intended!) of sound-mäßig, mit immer wieder interessanten/überraschenden Effekten etc. Danke auch an Tony Visconti.
Die Eno-Stücke brauchen bei mir immer, Moss Garden ist natürlich noch am eingängigsten, aber z.B. Neuköln - da würde ich jetzt nicht unbedingt leben wollen nach dem Stück; und erst recht nicht in einem verregneten Herbst 1977. Respekt insofern auch für diese Soundscapes. Und danke natürlich auch den Oblique Strategies.
Der Popper in mir macht natürlich jetzt trotzdem erst mal wieder Heroes an.
4
Oct 30 2021
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Surfer Rosa
Pixies
Eine der ersten Bands, die meinem heranwachsenden Ich als plötzlich super hotte Stars in einem irgendwie neben den mir bislang bekannten Hitparaden stattfindenden Paralleluniversum namens Indie/Underground präsentiert wurden. Kurz danach kamen die coolen Girls, die tatsächlich (mit 2 Jahren Verspätung oder so, so cool waren die nun auch wieder nicht) die Surfer Rosa auf dem Boden vor der Matratze liegen hatten.
Abseits der Autobiographie höre ich heute: Wut, Lo-Fi, runtergestimmte Gitarren, dosiert eingesetzte äh ... verrückte Ideen, rumpelnder Pop natürlich, und in jedem Ton klar hörbare Verortung nach den US of A. Und tatsächlich einen vom Bass bestimmten Trademark Sound: so klingen ganz klar die Pixies - und so mögen wir (ich) sie- ja auch. Und so gehören sie auch ganz klar in diese Liste hier.
Favourite Tracks: die Single natürlich, dann River Euphrates und Vamos, nicht so toll fand ich immer Cactus.
3,499999999 Punkte
3
Oct 31 2021
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Metallica
Metallica
Ah, als Metallica Pop, bzw. Stadion gingen. Joah, da ist jedenfalls ordentlich Druck auffe Düse. Aber natürlich auch Balladen, spätestens bei Stück 4. Steig ich als Nicht-Metaller ja direkt aus.
Beim Titel "Don't Tread On Me" und der dazugehörigen Abbildung auf dem Cover steht mit dem Wissen von heute - 6. Januar und alles drumherum liegen ja keine 10 Monate zurück - natürlich sofort die Verbindung zur Gadsden Flag und und die dazugehörige Frage in den Raum: wie halten die Herren es denn eigentlich mit Patriotismus, muh Freedom und 'murica so im allgemeinen? Gibts da was miss zu verstehen? Und war das früher weniger asi als heute? Glaube nicht.
Ja, und ach, ich weiß auch nicht. Schön trocken das ganze natürlich, aber Lars Ulrich konnte früher auch schon nicht trommeln. Hetfields immer gleich Stimme muss man mögen.
Ich weiß schon, warum Punk und Underground mein Ding sind, und allzu offensichtlicher Metal eher nicht. Die Pixies gestern hat vollkommen zurecht mindestens einen Punkt mehr bekommen und die hier nur 2,3.
2
Nov 01 2021
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The Colour Of Spring
Talk Talk
Was für wunderbare Musik das hier ist, noch auf dem Höhepunkt ihrer Popstarkarriere aufgenommen und sich dem ganzen Rummel ja schon deutlich verweigernd in ihrer zarten Versponnenheit und der weitsichtigen Melancholie, die zwischen und neben den großen Pop-Entwürfen (Life’s What You Make It; Living In Another World) überall durchscheint. Aber wie es trägt und beruhigt, dabei wach ist und klar wie ein Morgen mitte März: Big Love dafür, für alles!
Talk Talk sind sicher nicht unterschätzt, aber soweit ich beurteilen kann noch nicht ausreichend gewürdigt.
Muss dringend geändert werden.
5
Nov 02 2021
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The Low End Theory
A Tribe Called Quest
Vermeintlich freundlich-funky-er early Nineties HipHop aus der Golden Era. Natürlich nicht nur freundlich, sondern auch super edgy und conscious. Das alles weiß ich natürlich noch von früher, aus den Neunzigern.
Hat sich nichts dran geändert nach erneutem Hören nach langer Zeit. Produktion absolut on Top, klingt leider trotzdem dated, weil: naja, HipHop heute, ihr wisst schon.
Ich begehe den Fehler und achte schon wieder kaum auf Lyrics, geht also die ganze Consciousness verloren und übrig bleiben Q-Tip und Phife und die warmen, lässigen jazzigen Soundscapes. Gefällt mir 3,49.
3
Nov 03 2021
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Channel Orange
Frank Ocean
Hui, hier dann mal sehr ernsthafte (bis jetzt die hier bei weitem größte) Konkurrenz für Kanye. Man weiß erstmal gar nicht, wohin man gucken/hören soll und kommt auch bis zum ganz großen Hit - Pyramids - kaum aus dem Staunen raus. Toller Gesang, fantastische Soundscapes, Melodien die man erst kaum wahrnimmt und die einen plötzlich weit raus tragen. Und das alles viel feiner gesponnen als beim Irren mit dem Messiaskomplex, dabei aber nicht weniger aufrührerisch.
Nur gegen Ende wurde es mir etwas lang, mag aber auch an allgemeiner Müdigkeit gelegen haben.
Kratzt hart an der 5!
4
Nov 04 2021
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If You're Feeling Sinister
Belle & Sebastian
Die lakonische Poesie, die gute Beobachtung, die Milde und natürlich der Witz - all das fließt mir hier mit dieser vermeintlichen Leichtigkeit entgegen: Was für eine wunderschöne Platte!
Stimme in allem überein und gebe fast nur deshalb nicht schon wieder 5 Punkte weil ich das beim letzten Mal (für die Tigermilk) schon getan habe. Bescheuerter Grund, aber die Alltagsweisen aus Glasgow würden mir verzeihen.
Diesmal neu entdeckt: Stuart Murdoch klingt streckenweise wie eine lispelnde Nico. Toll!
4
Nov 05 2021
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KIWANUKA
Michael Kiwanuka
Erstaunlich vielseitig, der junge Mann. Mit einem Tah Abstand aber auch: erstaunlich wenig hängen geblieben bei mir.
Angenehm, stellenweise auch auf jeden Fall interessant. Aber nicht weltbewegend.
Bei mir gibt’s für sowas ne 3. Immer schön den goldenen Mittelweg, wie von Oma gepredigt.
3
Nov 06 2021
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There's No Place Like America Today
Curtis Mayfield
Hab’s nur so nebenbei gehört. Es löste nicht sehr viel in mir aus, und mein innerer Banause war stark und wollte sich immer einfach Move On Up wünschen.
Naja, auch nicht so schlimm jetzt. 2,4
2
Nov 07 2021
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Marcus Garvey
Burning Spear
Ganz okayes Roots-Zeug. Kann man machen, macht wenig mit mir.
2
Nov 08 2021
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Reign In Blood
Slayer
Schockt viel krasser als das lame Black Album von Metallica neulich. Stimme, Schlagzeug, Gitarren, Geschwindigkeit, Aggression und Nihilismus: genauestens kontrolliert auf den Punkt gebracht, geil abgeliefert. Wäre das mein Style (und würde es mich nicht doch irgendwann bisschen ermüden), hätte es vielleicht sogar noch mehr Punkte gegeben. Aber bei (Thrash-) Metal die Latte an der ich jetzt alles andere messe.
4
Nov 09 2021
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The Yes Album
Yes
Anfang, Yours Is No Disgrace, hat mich direkt zum Fam gemacht. Stücke 2 und 4, The Clap und I‘ve Seen All Good People mit ihrem Folk und ihrem Bluesrock aber wieder abgewöhnt. Perpetual Change fand ich dann wieder psycehedelisch und gut; insgesamt aber wird das nur ne 2,8.
3
Nov 12 2021
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Casanova
The Divine Comedy
Schlaues, nett-aber-nicht-harmloses Britpopgedudel, das mir mit seiner Theatralik minus Perfidie eines Jarvis Cocker aber damals nen Tick am Geschmack vorbeigeigte.
Trotzdem: schönes Werk, kann man hier auf jeden Fall reinnehmen.
3
Nov 13 2021
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The Renaissance
Q-Tip
Ersten drei Tracks mich voll abgeholt: was das denn für geiler Spätwerk-Shit? Albumtitel voll verdient! Dann bisschen eingeschlafen (sorry, my bad!), aber bei Move wieder ganz wunderbar wieder zurückgeholt worden. Danach aber wieder bisschen more of the same.
Unterstreicht insgesamt natürlich voll die Ausnahmestellung die Q-Tip im MC-Biz hat, eröffnet dann aber auch nicht so viel neue Perspektiven. War das das fresheste, was HipHop 2008 zu bieten hatte?
3
Nov 14 2021
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Emergency On Planet Earth
Jamiroquai
Bald 30 Jahre alt, und rein von der Message her aktueller denn je, hm?! Zeigt einem mal wieder wie doof die ganze Menschheit ist; zugegeben ich selbst eingeschlossen aber auch Mr. Jay Kay himself, der nach dem Ding hier ja auch in erster Linie durch nen spektakulären Hang zu fetten Karren auffiel. Komisch, oder?
Album fand ich jedenfalls erstaunlich geil beim wieder Anhören nach all den Jahren. Auf der Autobahn übrigens. Spitzen-Cuvee aus irgendwas mit Afrobeat, Jazzfusion und Neosoul, wirklich zeitlos auch. Und so ausgereift für ein Debüt!
Ach, scheiss Kokain ey, man wünschte wirklich, er wäre weiter bei Verstand geblieben.
4
Nov 15 2021
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Me Against The World
2Pac
Gefälliger Gangsta-Rap, läuft gut durch. Hat Hits, hat Höhepunkte, reisst mich aber nicht aus meiner bürgerlichen Existenz.
3
Nov 16 2021
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1999
Prince
Ich steh ja total auf diesen präzise schleppenden, Tonnen von Bass pumpenden Prince-Funk. Hier über weite Strecken im Reinform zu genießen, teilweise schon überstreckt (Let’s Pretend We’re Married), teilweise schon mit Hang ins Abstrakte (Something In The Water …; Lady Cab Driver), und dann noch als programmatische zelebriert als Hymne der großen Heilsversprechen die der kleine Prinz uns immer gemacht hat: Dance, Music, Sex, Romance!
Schrammt bei mir trotzdem noch haarscharf an ner 4 vorbei, weil insgesamt bisschen zu skizzenhaft, ich steh noch mehr auf wenn er Opulenz drauf packt!
3
Nov 17 2021
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Bone Machine
Tom Waits
Puh. Give me Helge Schneider anytime, aber das hier halte ich wirklich nicht gut aus.
1
Nov 18 2021
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No Sleep 'Til Hammersmith (Live)
Motörhead
Es rumpelt und es bollert und es schreit, und es hat schon wieder diese fast warmherzige, alle umarmende Agression die wir an Motörhead so lieben.
Und man hört Lemmys Spacerock-Vergangenheit auch so schön raus, in den luftig treibenden Drumrolls, den wabernden Gitarren und halt dem Bass, der da so schön im Vordergrund rumfuzzt.
Da wäre man doch gern im Moshpit gewesen, hellwach und besoffen.
3
Nov 19 2021
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Closer
Joy Division
Deutliche Weiterentwicklung zu Unknown Pleasures. Keyboards auch, tolle Flächen in meinem persönlichen Favourite "Heart and Soul".
Trotzdem immer noch super düster (noch düsterer gar?) und bitterkalt. Ich habe Ian Curtis natürlich nie gekannt, aber beim Anhören stellt sich mir schon die Frage, ob das was da so in und zwischen den Zeilen steht auch zwischenmenschlich so deutlich spürbar war - oder ob er diese eine, komplett suiziale, isolierte Persönlichkeit nur um so stärker "auf Platte" ausgelebt hat?
Produktion jedenfalls ist top und schon ein Kunstwerk für sich selbst. Die Band selbst war ja angeblich gar nicht so zufrieden damit, weil live viel roher und wilder klingend was hier klinisch, distanziert, vertrocknet und trotzdem fast schon magisch schimmernd klingt.
Ich kann nicht anders als das Werk hier auch mit Teilen der Rezeptionsgeschichte zu beurteilen und gebe deshalb 4 Punkte dort, wo es mir aufgrund persönlichen Wohlfühlfaktors vielleicht nur zu 3 gereicht hätte. Aber klar: dieser wahnsinnig kraftvolle Monolith von Album und Werk, und alles was im Anschluss passiert ist: kann ich ja kaum hoch genug schätzen!
4
Nov 20 2021
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Rust In Peace
Megadeth
Joah. Amtliches Gethrashe, wa?!
2
Nov 21 2021
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Bert Jansch
Bert Jansch
Schon arg überstrapaziert, dass uns Ahnungslosen da als Referenz immer als erstes Nick Drake einfällt, ne? Vor allem, weil diese hier schon lange vier Jahre vor Five Leaves Left rausgekommen ist. Man könnte - auch hier wieder gesegnet mit Ahnungslosigkeit - den Sound des frühen Drake über weite Strecken sogar für deutlich angelehnt an Mr. Jantsch halten, viel mehr als zB immer nur an Donovan.
Aber sei‘s drum. Das hier steht für sich, und es steht sehr schön. Bisschen haunting, deutlich in sich ruhend, wunderbar sparsam und trotzdem dicht gewebt. Beim ersten Durchgang besonders im Gedächtnis geblieben - weil stärker heraus ragend aus dem doch oft auch homogenen Sound: Casbah und Do You Hear Me Now.
Werd ich gern noch öfter hören und vergebe erstmal 3,4 - beim nächsten Mal vielleicht mehr. Wobei: Drake wird - weil für mich halt der erste - schon auf Anhieb mehr bekommen. So ist das eben.
3
Nov 22 2021
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London Calling
The Clash
Tolle, wegweisende Mischung aus Zärtlichkeit, Verzweiflung und Galgenhumor, gewandet in Punk, Pop, Ska und Saufpunk.
4
Nov 27 2021
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The Chronic
Dr. Dre
Es rollt so smooth, die Gefahr läuft süß und honigfarben aus den Boxen und ich Whitie Weißbrot imaginiere mich fast fühlbar ins L.A. der frühen 90er - dahin, wo ich nie gehörte und I know it. Fantastische Platte, alle Props mehr als verdient.
4
Nov 28 2021
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Crossing the Red Sea With the Adverts
The Adverts
Klassicher Brit-Punk, erste Welle, woll? Als Postpunk schon nervös nägelkauend mitten im Raum stand und aber der große Spaß ja auch noch weitergehen wollte. Darf er natürlich auch.
Für den Sammler in mir auf jeden Fall interessant zu hören, alle anderen werfen es leichtfertig auf den Zu-Verschenken-Stapel für echte Hosen-Fans.
2
Nov 29 2021
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Antichrist Superstar
Marilyn Manson
Ah, Brian Warner, der Alice Cooper für die Generation Limp Bizkit. Nur, dass der echte Alice ja angeblich privat ein recht feiner Kerl sein soll während seine 90erJahre-Hollywoodversion eher der letzte Wixer. Aber nun gut - warum ist die Platte hier drin? Ganz unterhaltlich natürlich, aber nichts was man vorher nicht schon bei Ministry, Pantera oder Type-O-Negative gehört hätte; hier halt nur maximal auf MTV frisiert. Hätte damals schon nicht mal mehr meine Eltern schockiert, kriegt aber Punktabzug for being ein beschissener Wixer.
2
Dec 01 2021
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Pretzel Logic
Steely Dan
Musik zum channeln der in den 80ern vom TV verbrachten Kindheit. Über allem liegt natürlich ein großes Alf-Thema, aber Barrytown versetzt einen gemütlich an die Theke von Cheers. Nur, damit einen das Knoff-Hoff-Orchester mit dem East St. Louis Toodle-Oo von dort unsanft auf die Straße kehrt.
Tolle Mucker sind sie ja, heute und auf dieser Platte hauen sie's mir aber echt zu routiniert raus.
2,5
2
Dec 02 2021
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90
808 State
Beginnt leider mit zwei - aus heutiger Sicht - schwachen Nummern, die sich anhören wie Musik von paar Jazzstudenten die im Sommer 88 irre euphorisch aus der Hacienda gelaufen kommen und sowas jetzt auch mal ausprobieren wollen.
We all know: die Jungs hier haben DEN Hacienda-Sound und Madchester ja ganz maßgeblich mit erfunden und groß gemacht - und dürfen deshalb alles - auch mal heute dated klingenden Quatsch hinterlassen.
Weil zu den anschließenden Cobra Bora und natürlich Pacific 202 muss nichts mehr gesagt werden - Meilensteine für immer, genauso wie auch noch Cübik, das auf dem Release hier aber gar nicht drauf ist.
3 Punkte gibts insgesamt für's Album.
3
Dec 03 2021
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Lam Toro
Baaba Maal
Kriegt mich erst beim dritten Track, Daande Lenol, ein wenig. Hypnotisch und glimmend erscheint es da und wärmt meinen Klischee-Ofen. Bleibt mir trotzdem relativ fremd - zumal beim Gang durch die nächtlich nasskaltgraue Dezemberstadt.
3
Dec 04 2021
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Definitely Maybe
Oasis
Das ist rauh, unverschämt, unglaublich großspurig und brilliant. Ungehobelter als Morning Glory, ungestümer auch weil unbefangener. Besoffen von sich selbst, euphorischer weil das Koks noch als Luxus geschätzt wurde und nicht normal war; man hört den unbedingten Aufstiegswillen. Das Un-Album, fällt mir gerade auf. Und unartig es ist, un-arty übrigens auch noch.
Geiles Schlagzeug übrigens, von mir aus hätte Tony Carroll das ewige Maskottchen bleiben dürfen.
5
Dec 05 2021
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Viva Hate
Morrissey
Relativ langweilig.
2
Dec 06 2021
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The Pleasure Principle
Gary Numan
Ich find Gary Numan schon ganz cool, hab hier aber nur mittelmäßig aufmerksam gelauscht. Eine Frage ist geblieben: ist er ein One-Trick-Pony? Jedenfalls scheint er auf diesem Album den einen Trick relativ gern aufzuführen.
Naja. 2,4 kann ich dafür schon geben!
2
Dec 07 2021
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Truth
Jeff Beck
And now, Ladies and Gentlemen, this is what's called Schwanzrock!
Was mich zu der Frage bringt: hat Beck wohl nen extralangen (wie er uns mit seinem Erguss hier in jede Ritze unserer schlaffen Körper reiben möchte), oder vielmehr nen ganz kleinen?
Naja, ist mir letztlich auch egal. Ich geh mal duschen und vergebe vorher 1,5
2
Dec 08 2021
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New Forms
Roni Size
Fand ich 1997 langweiliger als heute, und ich mochte Drum'n'Bass damals sehr. Heute trotzdem spannender, was ja nichts schlechtes ist. Vom Hocker reisst es mich aber auch nicht.
3
Dec 09 2021
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Scott 2
Scott Walker
Opulenz, Schwelgerei, Drama, garniert mit dichtem Streicher-Arangements, Glocken, Bolero und Bariton aus dunkel fließenden Toffee. Meine Güte, mir wird ganz weihnachtlich. Dieser Mann kann singen und er will es um sein Leben. Tolle Platte für eine glühende Nacht in nackt unter dickflauschigen Roben, heute Morgen knapp unter der 4 vorbei, aber ich freue mich auf kommende Kaminabende.
Jetzt erstmal nen Obstgarten.
4
Dec 10 2021
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Rock Bottom
Robert Wyatt
Ich liebe z.B. Talk Talk viel zu sehr, und habe außerdem Kate Bush schon viel zu gut (und voll berechtigt) mit Punkten versorgt um das hier leichtfertig als mir zu artsy abzutun. Andererseits aber auch Sufjan Stevens die wenigen Punkte gegeben, die halt dafür von mir nur drin waren.
Hach, un nu? Sehr kunstfertig natürlich, das hier. Bräuchte aber vermutlich mehr Anläufe als mein aktueller Zeitplan gewähren möchte.
Leider deshalb nur: 2.4
2
Dec 11 2021
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Innervisions
Stevie Wonder
Uh, seventies-fusionjazzig. Wunderschön gesungen und raffiniertest arrangiert, bringt es meine Saiten dennoch zum ersehnt vollkommenen Wohlklang.
Die beschissene Ungerechtigkeit, der sich hier die schwarze Bevölkerung ausgesetzt sieht, bringt sie aber z.B. in Living For The City überdeutlich auf den Punkt, und das sogar ohne dass man sich tief damit auseinandersetzen müsste.
Einen kleinen Schauer jagt es mir über den Rücken, wenn ich kurz überlegen muss ob mir von Higher Ground die Coverversion der Chili Peppers besser gefällt. Tut sie natürlich nicht, da bin ich Ehrenmann. Aber ja: Zeugnis ablegen von meinem tiefen Verständnis oder Feeling für dieses Album tut das nun auch nicht.
Toll finde ich noch den Abschluss, He's Misstra Know-It-All, der liftet auf 3.1.
3
Dec 12 2021
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At Newport 1960
Muddy Waters
Fand/finde das Setting erstmal etwas merkwürdig, in my head: Diese tief spelunkige Blues-Legenda auf so ner (kommt mir so vor) etwas edel-feuilletonistischen Studentenveranstaltung wie dem Newport Folk Festival. Ich habe aber auch einfach keine Ahnung davon - weder vom Blues, noch vom NFF.
Es läuft also so durch, bringt die Glieder nicht unmittelbar zum Zucken, könnte das aber wahrscheinlich schon wenn ich in der richtigen Stimmung bin (spelunkig!)
Ach so, und natürlich wohnen wir hier einer der Geburtsstudnden des Rock'n'Roll bei.
3
Dec 13 2021
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Chicago Transit Authority
Chicago
Fängt fast zahm an, findet sich erst auch noch nicht so richtig, obwohl in Beginnings und Question schon gut die Richtung angedeutet wird. Wird dann noch bisschen anstrengend, aber dann, nach Free Form Guitar: wow, zwischenzeitlich schon crazy gut: Spielfreude und Freiheit, Polyrhythmen und MLK: Herr Ober, bringsiemir das gleiche wie dem Mann da!
Gegen Ende wird dann der alte Zirkusgaul sogar für 14 Minuten zum Traben im Kreis durch die Manege geschickt. Danach ist er natürlich postorgasmisch lahm - aber auch glücklich, bis knapp an die 4!
3
Dec 14 2021
View Album
At Mister Kelly's
Sarah Vaughan
Lovely, erfrischend, selbstbewusst, supercool und lustig. Sehr gut, 3,4
3
Dec 15 2021
View Album
Gunfighter Ballads And Trail Songs
Marty Robbins
Konnte ich relativ uninteressiert weghören.
2
Dec 16 2021
View Album
Power In Numbers
Jurassic 5
Freundliche Flows, ich würd’s mal als Millenium Style zwischen dennStühken bezeichnen. Sehr nett auch, aber: mir auf Dauer zu eintönig.
2
Dec 17 2021
View Album
Let It Be
The Replacements
Interessante Mischung, verwirrt mich. Referenzen die mir auf Anhieb einfallen: Smiths, Bad Brains, Boomtown Rats, Danzig. Ob gleich noch Klaus Lage kommt? Und auch Nirvana haben ganz offensichtlich gut hingehört.
Wäre sicher erhellend, mehr Kontext zu dieser von Namen ja gar nicht so selten gesehen Band zu haben, aber … wir hören hier jetzt seit einem Jahr fast jeden Tag ein neues Album von neuen Interpreten. Manchmal wird man müder und öfters wird es egaler.
2
Dec 18 2021
View Album
Beautiful Freak
Eels
Hat mich schon bei Erscheinen nicht sonderlich interessiert.
2
Dec 19 2021
View Album
The Seldom Seen Kid
Elbow
Schönes Album, versetzt mich in leicht weihnachtliche Stimmung, haut mich aber auch nicht gerade um vor Emotionen.
Bei der Geschichte vom Seldom Seen Kid vermute ich autobiographisches; ich war nämlich in Manchester auch schonmal in nem Loch in nem Boden und habe dort mit meinem selten gesehen Bruder getrunken. Und dieses Loch gehörte (Zufall? Ich glaube kaum!) Guy Garvey himself.
3
Dec 20 2021
View Album
Blue
Joni Mitchell
Hat mir deutlich besser gefallen als befürchtet. Grenzwertig angenehme Stimme, tolle Texte. So wird man gern geweckt!
3
Dec 22 2021
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evermore
Taylor Swift
Ach ja ... irgendetwas mag ich an diesem Ultrahighloss-Verschnitt eines Next-Door-Girls. Ihre Straightness, das gut kalkuliert eingestreute Spiel mit Unsicherheit und Status, und aber auch diese bossy Attitude.
Ist mein Deutsch eigentlich gerade so englisch weil sie halt auch so dermaßen All American Girl ist?
Ich weiß es nicht, und ehrlich gesagt bringt sie mich auch nicht gerade dazu, das jetzt sonderlich tief zu reflektieren.
Schöne Musik zum Geschenke einpacken ist das, mit 2,7 Punkten dafür.
3